Sojabohnen können durch steigende Temperaturen künftig verstärkt in Europa angebaut werden. (Foto: Landpixel)

Mehr Soja in Europa

Eine Studie des ZALF zeigt, dass steigende Temperaturen es möglich machen, die europäische Sojaproduktion auszuweiten

Die Landwirte und Landwirtinnen müssen sich auf den Klimawandel einstellen und Sorten sowie Kulturen wählen, die auch bei Hitze und Trockenheit gedeihen. Dazu gehört die Sojabohne. Sie verträgt hohe Temperaturen und versorgt sich dazu selbst mit Stickstoff. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) hat eine Studie in der Fachzeitschrift "Global Change Biology" veröffentlicht, die zeigt, dass sich langfristig immer mehr Ackerflächen in Europa für die Sojaproduktion eignen.
Schon jetzt werden Sojabohnen in Frankreich, Italien, Serbien, Rumänien und Österreich angebaut. Landwirtinnen und Landwirte können mit Soja ihre Fruchtfolgen diverser gestalten, das Risiko für wetterbedingte Ertragseinbußen mildern und die Artenvielfalt erhöhen, erklärt Studienleiter Prof. Claas Nendel, Leiter der vorgelegten Studie.
Mit wärmeren Bedingungen liefert die Sojabohne mehr Ertrag. Soja braucht zu Saisonbeginn viel Wasser, zur Reife und Ernte braucht sie dann trockenes Wetter. Bislang war der Anbau von Soja in Deutschland mit häufigem Niederschlag zur Erntezeit ein Risiko. Die Studie der ZALF zeigt, dass bisherige Produktionsrisiken durch kühle und nasse Witterung zurückgehen werden. Währenddessen wird die Klimaveränderung dafür sorgen, dass Trocken- und Hitzestress die Sojapflanzen zunehmend bedrohen. Die Wasserressourcen in Europa sind begrenzt, deshalb ist die Züchtung aufgefordert, sich auf trocken- und hitzetolerante Sojasorten zu konzentrieren.



Tipp: Der Deutsche Sojaförderring e.V. bietet einen Online-Intensivkurs zum Thema "Sojabohnen erfolgreich anbauen" an. Er findet am 23. und 25. Januar 2023, jeweils von 13 Uhr – 18 Uhr statt. Die Anmeldung ist bis zum 16. bzw. 18. Januar möglich.

Weitere Nachrichten zu: