Nährstoffbedürftige Kulturen wie Weißkohl können auch mit pflanzlichen Düngemitteln versorgt werden. (Foto: Carolin Weiler)

Kohl ausgewogen düngen

Wissenschaftler:innen verglichen die Wirkung mehrerer Düngemittel beim Weißkohl. Vegane Produkte waren sehr erfolgreich.

Bio-Gemüsebauer:innen wirtschaften in der Regel viehlos. Um den hohen Nährstoffbedarf ihrer Kulturen zu decken, werden meistens Düngemittel wie Komposte, Festmist, Horndünger oder Vinasse zugekauft. Einige stammen aus der konventionellen Landwirtschaft, andere können zur Nährstoffüber- oder -unterversorgung führen.

In zweijährigen Versuchen im Weißkohl und den Folgekulturen Spinat und Winterweizen haben Wissenschaftler:innen festgestellt, dass es geeignete Alternativen zu Düngemitteln tierischer Herkunft gibt. Die Untersuchungen werden im Rahmen des BÖLN-finanzierten Verbundprojekts Nutri@Ökogemüse und dem EU-finanzierten OrganicPlus durchgeführt. Dabei geht es um Strategien für eine ausgewogenere Düngung im Bio-Gemüsebau.

Kleepellets, Tofumolke, aber auch die nicht-veganen Gärreste (Haushaltsabfall und Kleegras-Schweinegülle) und Horndünger wirkten ähnlich stark auf den Ertrag, Kleegrassilage wirkte hingegen deutlich schwächer. In der Nachfrucht Spinat schnitten alle Dünger ähnlich ab. In der zweiten Nachfrucht Winterweizen wurden Unterschiede deutlich. Die höchsten Erträge brachte das Düngen mit Kleegrassilage, da der Sticksoff langsamer freigesetzt wird als in den übrigen Varianten.

Pflanzliche Alternativen punkten

Alternative Mehrnährstoffdünger können mit den Horndüngern konkurrieren und den Bedarf des Kohls abdecken. Im Vergleich zum Stallmist steigern sie sogar deutlich die Erträge. Werden zum Beispiel Gärreste und Kleepellets Unterfuß in Streifen abgelegt, erhöht sich sogar die Düngewirkung. Dies zeigten weitere Feldversuche aus dem Forschungsverbund. Mit Tofumolke und Gärresten aus Haushaltsabfällen erreicht man ausgewogenere Nährstoffbilanzen im Vergleich zu anderen Düngemitteln. Insbesondere für den Einsatz der Tofumolke als Düngemittel braucht es noch weitere Versuche, zum Beispiel zur Ausbringungstechnik und Aufkonzentration der Nährstoffe.

Von den zweijährigen Ergebnissen berichten wir im bioland-Fachmagazin im Februar.

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