„Moor muss nass“ – Extensive Weidehaltung ist eine Möglichkeit für moorige Standorte. (Foto: Imago)

Klimaschutz braucht Moorböden

Das Ackern und Weiden auf entwässerten Mooren muss für den Klimaschutz eine andere Ausrichtung erfahren. Der Mooratlas 2023 zieht Bilanz.

Die weltweite Entwässerung von Mooren schadet dem Klima mehr als der globale Flugverkehr. In Deutschland müssen für den Klimaschutz jährlich mindestens 50.000 Hektar Moorböden wiedervernässt werden – eine Fläche fast so groß wie der Bodensee. Zu diesem Ergebnis kommt der Mooratlas, welcher von der Böll Stiftung, dem BUND und der Succow-Stiftung vorgestellt wurde.

„Das wird eine Kraftanstrengung für die Bäuerinnen und Bauern. Einerseits braucht es eine Honorierung der Landwirtinnen und Landwirte, wenn sie wiedervernässte Moorflächen bewirtschaften“, so Olaf Bandt vom BUND. „Andererseits brauchen wir eine Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für Wiedervernässungs- und Naturschutzmaßnahmen“. Vergleichbar sei diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe in ihrer finanziellen und politischen Dimension mit dem Kohleausstieg.

Moore sind entscheidend für Klima und Artenvielfalt. Doch in Deutschland sind weit über 90 Prozent der Moore bereits trockengelegt oder anderweitig geschädigt. Die Bundesregierung hat deshalb eine Moorschutzstrategie und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz aufgesetzt. Bandt bewertet diese Strategien als erste wichtige Schritte. Der Mooratlas zeigt Potenziale nasser Moore für den Klimaschutz und Chancen für Paludikulturen.

Obwohl Moore nur drei Prozent der weltweiten Landfläche ausmachen, speichern sie etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen.

 

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