Damit Hühner im Mobilstall über den Winter kommen, ist es die falsche Idee, die Lüftung zu schließen. (Foto: Landpixel)

Keine Winterruhe für Geflügelhalter

Wer Hennen in mobilen Hühnerställen hält, muss in der kalten Jahreszeit ein paar Tipps beachten

Maßgeblich für eine erfolgreiche Wintersaison mit dem Mobilstall ist, den richtigen Standort zu wählen. Achten Sie darauf, dass die Zufahrt auch bei feuchter Witterung passierbar ist, empfiehlt Bioland-Geflügelberater Christopher Lindner. Nur dann sind regelmäßige Arbeiten wie Futter- und Wasserversorgung, Eier sammeln und die tägliche Kontrolle jederzeit möglich. Steht der Mobilstall an einem befestigen Weg, schont das die Grasnarbe bei der Anfahrt mit Maschinen.

Energieversorgung sichern
Versorgen Solarzellen den Mobilstall autark mit Energie, müssen Sie darauf achten, die Module möglichst nach Süden auszurichten. Weil die Sonne im Dezember und Januar nur kurz scheint, werden die Batterien nicht ausreichend geladen. Überprüfen Sie die Batteriespannung regelmäßig und tauschen oder laden Sie die Batterien. Am sichersten ist ein Standort mit einem Anschluss an eine externe Stromversorgung.

Frische Luft für die Gesundheit
Die kalte Jahreszeit verleitet dazu, die Lüftungssysteme im Stall herunterzufahren, um den Tieren angenehme Temperaturen zu bieten. Dabei entstehen häufig schlechte Luft und Kondenswasser. Beides ist unbedingt zu vermeiden, weil es die Tiere schwächt. Die Lüftung wird so eingestellt, dass stets frische Luft in den Stall gelangt, ohne dass Zugluft entsteht. Für Hühner sind Temperaturen von etwa 10 °C ausreichend. Mit niedrigen Temperaturen erhöht sich der Energiebedarf der Tiere, beachten Sie das bei der Fütterung.

Schutz vor Nässe
Unter widrigen Witterungsbedingungen kann der Zugang zum Freigelände oder Grünauslauf eingeschränkt werden, damit die Tiere gesund bleiben. Dies lassen sowohl die EU-Ökoverordnung als auch die Bioland-Richtlinien (siehe Kap. 4.2.5.1.3) zu. Dies muss jedoch im Auslaufjournal entsprechend dokumentiert werden. Vor allem bei starkem Regen oder Schneefall ist es sinnvoll, den Auslauf einzuschränken.
Bieten Sie den Tieren dann genügend Beschäftigungsmaterial in Form von Heu- oder Silageballen an. Um die Tiere mit Körnern zu beschäftigen, eignet sich ein alter Eimer oder Kanister mit Löchern von etwa 6 mm, der mit Weizen befüllt im Stall aufgehängt wird. Damit die Tiere jederzeit Wasser vorfinden, müssen Zuleitungen und Tränken frostfrei bleiben. Auch sollten Sie das Wasser regelmäßig erneuern, weil die Tiere nur viel leisten, wenn sie viel Wasser trinken.

Schutz vor Nagetieren
Der Winter lockt immer wieder Schadnager in den Stall. Sie können einem Befall vorbeugen, indem Sie regelmäßig ausmisten oder den Stall verziehen und Futterverluste vermeiden. Mit diesen Tipps bringen Sie Ihre Hühner bereits gut über den Winter. Die Bioland-Geflügelberater stehen Ihnen darüber hinaus gerne mit Rat zur Seite.

 

Weitere Nachrichten zu: