Weiße Lupine in einem Öko-Landessortenversuch in Brandenburg (Foto: Catrin Hahn)

Jede zweite Lupine wächst im Bio-Betrieb

Gesellschaft zur Förderung des Lupinenanbaus stellte aktuelle Entwicklungen aus Forschung und Praxis vor

In Deutschland bauen Landwirt:innen rund 55 Prozent der Lupinen nach Bio-Standards an. Bei der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft zur Förderung des Lupinenanbaus lag daher auch ein Augenmerk auf dem biologischen Anbau von Lupinen.

Carolina Wegner von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern beschrieb die deutschlandweiten Ergebnisse der Landessortenversuche zum Bio-Anbau von Lupinen. Sie erklärte, dass die Versuche in fünf Anbauregionen eingeteilt werden, die von den sandigen Böden im Norden bis zu den Ackerbaugebieten ganz im Süden der Republik reichen. Insgesamt, führte die Referentin aus, war 2021 vor allem wegen des kühlen Frühjahrs kein ganz einfaches Lupinenjahr. Vielerorts war der Auflauf verzögert.

Lupinenvermehrung an der Elbe
Dirk Barthel vom Biohof Barthel beschrieb seine Erfahrungen mit dem Lupinenanbau im nördlichen Sachsen. Der in den Elbauen nordöstlich von Leipzig gelegene Betrieb wirtschaftet seit 2001 ökologisch und verfügt über mehr als 120 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und eine Rinderherde von ca. 80 Tieren. Den ersten, wenig erfolgreichen Kontakt zum Lupinenanbau, erzählte Barthel, hatte er 2005. Später begann er mit dem Vermehrungsanbau für den Saatguthändler Feldsaaten Freudenberger. „Dabei“, fuhr er fort, „habe ich die erstaunliche Regenerationsfähigkeit der Kultur kennengelernt, die sich von starken Nachtfrösten gut erholt und einen hohen Ertrag gebracht hat.“ Wichtig sei ihm aber, dass immer alle Partien geimpft in den Boden kommen. Die Walze ist für Barthel unverzichtbar im Lupinenanbau, stattdessen verzichtet er auf den Striegel. Seine Variante der Unkrautbekämpfung beschreibt er so: „Wir reißen die Siebe am Mähdrescher auf, schneiden alles Unkraut mit ab und fahren es vom Feld. Es lässt sich auf dem Hof sehr gut herausreinigen und nach drei Jahren sind die Flächen sauber.“ Zahlreiche interessierte Nachfragen aus dem Chat zeigten, dass Barthels Vortrag auf großes Interesse gestoßen war.

Das Interesse an der Tagung mit ihren zahlreichen, spannenden Vorträgen war mit 150 Anmeldungen im Online-Format ungebrochen hoch. Die Tagungsunterlagen samt den Vorträgen der Referenten und weitere Informationen rund um die Lupine gibt es auf der Seite der Gesellschaft zur Förderung der Lupine.

 

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