In Bio-Zuckerrüben weniger jäten

Soll sich der Anbau von Zuckerrüben lohnen, muss man das Beikraut in Schach halten. Derzeit sind Bio-Landwirt:innen auf die Handhacke angewiesen. Kann der Striegel die kostenintensive Handarbeit reduzieren und verträgt die Rübe das Striegeln in den frühen Entwicklungsstadien? Diesen Fragen sind die Mitarbeiter:innen im Fachbereich Ökologischer Landbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Versuchen von 2017 bis 2021 nachgegangen. Das Land Niedersachsen hat das Vorhaben finanziell unterstützt.
Geprüft wurde der Striegeleinsatz zu vier Terminen ab dem Vorauflauf bis zum zweiten Laubblattpaar der Rüben. Außerdem mit jeweils zwei Intensitäten. In einer weiteren Variante wurde quer zur Särichtung gestriegelt.

Das Striegeln ergänzt die Beikrautregulierung sinnvoll und hilft, den Aufwand für die Handhacke zu reduzieren, ist das Fazit aus den vier Jahren. Voraussetzungen sind: gute Standort- und Witterungsverhältnisse und der Einsatz präziser Striegeltechnik mit möglichst indirekter Zinkenfederung. Im Vorauflauf haben Anbauer oft ein enges Zeitfenster zum Striegeln. Die Maßnahme kann sehr wirksam sein, haben die Versuchsansteller herausgefunden. Allerdings kann die Maßnahme auch zu Rübenverlusten führen, wenn zum Beispiel der Striegel falsch eingestellt oder die Arbeitsgeschwindigkeit zu hoch ist.

Im Keimblattstadium der Rüben kann der Striegeleinsatz nur dann gelingen, wenn die Bedingungen optimal sind. Ab BBCH 12 (1. Laubblattpaar) kann man ohne Bedenken sowohl längs oder auch quer zur Särichtung striegeln. Ab dem 2. Laubblattpaar vertragen die Rüben den Striegel und auch ein stärkeres Verschütten sehr gut. Das Striegeln quer oder auch diagonal zur Särichtung empfiehlt sich nach dem Einsatz der Scharhacke. Man hat einen deutlich höheren Regulierungserfolg als mit dem Striegeln in Särichtung.
Ausführliche Ergebnisse unter www.lwk-niedersachsen.de, Videos auf Instagram: www.instagram.com/lwkniedersachsen