Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat die Frist verlängert, in der sie Kommentare zur Ackerbaustrategie 2035 entgegennimmt. (Foto: BMEL/Photothek)

Ihre Meinung ist gefragt

Die Ackerbaustrategie des BMEL fordert zur Debatte heraus. Jeder ist eingeladen die Landwirtschaftspolitik zu kommentieren.

Wie die Zukunft auf deutschen Äckern aussehen soll, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium zur Diskussion gestellt und allen, die sich engagieren wollen, jetzt mehr Zeit eingeräumt. Die Ackerbaustrategie 2035 kann jeder noch bis zum 31. August online kommentieren. Dazu muss man sich hier anmelden.
Die Ackerbaustrategie aus dem Hause von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, über die das bioland-Fachmagazin im Januar 2020 berichtet hatte, entwirft ein technologiebasiertes Zukunftsbild der konventionellen Landwirtschaft entlang der bekannten Pfade. Ökologisch nachhaltige Methoden gelten in der Ackerbaustrategie noch immer als nicht kostendeckend. Immerhin ist die Zukunftsstrategie ökologischer Landbau mit 20 Prozent Öko-Fläche bis 2030 in dem Papier erwähnt. Den Weg zu diesem Ziel weist die Ackerbaustrategie nicht. Weniger chemischer Pflanzenschutz, mehr Kulturvielfalt auf den Äckern, gezieltere Düngung, weniger Nährstoffüberschüsse sind Ziele, an denen es wenig auszusetzen gibt, die allerdings in der vorgelegten Strategie weitgehend unkonkret bleiben.
Aber bereits im Vorwort bricht Julia Klöckner eine Lanze für die neuen molekularbiologischen Züchtungstechniken wie CRISPR/Cas, die ihrer Darstellung nach die Natur schützen. So will das Ministerium „politische Gestaltungsoptionen zu Neuen Molekulargenetischen Züchtungsmethodenentwickeln.“ Die Ackerbaustrategie gibt es zum Herunterladen.
Im Kapitel über Pflanzenzüchtung wird das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu CRISPR/Cas als Hürde der Problemlösung dargestellt. Ziel ist, wie das bioland-Fachmagazin im Januar berichtet hatte, dass im Jahr 2035 diese neuen Methoden rechtssicher eingesetzt werden können.
Dies fordert geradezu zur Kommentierung heraus, denn das Ministerium engagiert sich nach eigenen Worten „in einem gesellschaftlichen Diskussionsprozess zum regulatorischen Umgang mit „Neuen molekularbiologischen Züchtungstechniken (NZT)“ – sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Für den Umgang mit nZt benötigen wir rechtssichere Forschungs-, Anwendungs- und Transparenzregeln, wobei auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt werden müssen.“

 

Struktur der Ackerbaustrategie

Die Ackerbaustrategie 2035 des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist entlang von sechs Leitlinien entwickelt worden, wie Versorgung und Einkommenssicherung aber auch Klimaschutz und gesellschaftliche Akzeptanz. Insgesamt benennt die Strategie zwölf Felder, in denen das Ministerium Handlungsbedarf sieht:
-    Boden
-    Kulturpflanzenvielfalt und Fruchtfolge
-    Düngung
-    Pflanzenschutz
-    Pflanzenzüchtung
-    Digitalisierung
-    Biodiversität
-    Klimaanpassung
-    Klimaschutz
-    Bildung und Beratung
-    Landwirtschaft und Gesellschaft
-    Begleitung der Umsetzung

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