Eindrücke vom Nachpflanzen im Mai 2020 auf der ersten Versuchsfläche im Löwenberger Land. (Foto: Nina Macher)

Hochschule erweitert Agroforstfläche

Die bisherige Pflanzung in Eberswalde zeigt, welche Bäume Trockenheit besser verkraften. Die Holzschnitzel dienen dem Aufbau von Humus.

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erweitert ihre Forschung zum Agroforst. Darum pflanzen Studierende weitere 5.000 Weidenstecklinge. Die neu bepflanzte Fläche wird Teil der Langzeitstudie zu Agroforstsystemen im Löwenberger Land, Landkreis Oberhavel (Brandenburg).

„Die Weidenstreifen sollen im Kurzumtrieb bewirtschaftet werden und nach der Ernte als Frischholzhackschitzel auf der Fläche ausgebracht werden, um den Hummusgehalt zu erhöhen“, erklärt Lea Martetschläger, HNEE-Studentin und Organisatorin der Pflanzaktion. Die rund ein Hektar große Fläche befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite zur bisherigen Agroforstfläche, auf der seit 2017 mehrmals unterschiedliche Bäume gepflanzt wurden. Von dieser Fläche liegen erste Daten vor. „Trotz der Hitzesommer von 2018 und 2019 hatten wir eine Überlebensrate der Bäume von 73 Prozent“ berichtet Lea Martetschläger. Vor allem die gepflanzten Eichenarten hatten Probleme mit der Hitze. Bei den anderen Arten wie Elsbeere, Speierling und Wildbirne war die Überlebensrate weitaus höher und lag zwischen 94 und 98 Prozent.

Im Frühjahr dieses Jahres wurden die Ausfälle in den Baumreihen durch neugepflanzte Weiden ersetzt. Sie dienen der generellen Flächenbedeckung und die HNEE-Studierenden werden daraus Biomasse gewinnen. Diese Biomasse wird dann als Frischzweighäcksel im frischen Zustand auf der Fläche ausgebracht. Ähnliches ist mit der neu gepflanzten Kurzumtriebsplantage auf der gegenüberliegenden Straßenseite entlang der B96 geplant. „Wir leisten damit einen weiteren innovativen Beitrag zur Bodenverbesserung und zum Humusaufbau“, erklärt Martetschläger. Untersucht wird, wie sich der Humusaufbau auf die Fläche im Agroforstmodellprojekt Ackerbau(m) auswirkt.

Außerdem soll in diesem Winter ein Zaun errichtet werden, der  die Bäume vor Wildverbiss schützt. Denn dies ist neben den Dürren im Sommer die größte Herausforderung auf der insgesamt fünf Hektar großen Fläche im Löwenberger Land.

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