Wachstumsstadium und Wetter müssen passen für die optimale Silage. Im kühlen Frühjahr 2021 kam das Grünland nur langsam in Gang. (Foto: Landpixel)

Herausforderung Grünland

Die Geduld der Bio-Tierhalter war in diesem Jahr stark gefordert. Stetiges Silocontrolling ist empfehlenswert.

Die Wetterverhältnisse in diesem Frühjahr haben Bio-Tierhaltern extreme Geduld abverlangt. Die niedrigen Temperaturen hielten lange an, das Wachstum im Grünland und Ackerfutterbau kam nur allmählich in Gang. Die häufigen Niederschläge machten es schwer, den optimalen Termin zu finden. Die Beratung in vielen Bundesländern unterstützte Landwirte bei der Entscheidung, beispielsweise die Aufwuchsuntersuchung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).  

Auch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen aktualisierte ihre Grünlandreifeprüfung regelmäßig. „Die niedrigen Lufttemperaturen und dazu die geringe Wasserverfügbarkeit führen zu einer trägen Mineralisation des Stickstoffs im Boden. Als Konsequenz sind die Proteingehalte in den Futteraufwüchsen gering“, warnte die Ökoberatung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Eine Futterwertanlayse zeigt den wahren Wert der Silage, um die Rationen auf die Leistungsgruppe abzustimmen.

Ist die Silage unter Dach und Fach, empfiehlt sich eine regelmäßige und strukturierte Kontrolle, so Annette Jilg vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW), Aulendorf. Für das Silocontrolling stellt das LAZBW eine Checkliste zur Verfügung. Denn die Grünlandexpertin betrachtet die Silagebereitung als stetigen Lernprozess im Betrieb. Aus der Futterwertanalyse lassen sich die Schwächen bei der Silagebereitung ablesen, um für die nächste Silierkampagne besser gewappnet zu sein, so schreibt sie in bioland-Fachmagazin im Juni. Denn Silage, die nicht gelingt oder verworfen werden muss, weil sie sich erwärmt hat, ist kostspielig. Die Rechnung dazu finden Sie im bioland-Fachmagazin im Juni.

Strategien für den Klimawandel
Infolge der Klimakrise leiden Grünlandbestände teils stark. In den vergangenen Jahren machten Frühjahrstrockenheit und Sommerdürre den Pflanzen zu schaffen. Ertragsausfälle bedrohen die konstante Versorgung der Nutztiere mit Futter. Landwirte müssen Anpassungsstrategien entwickeln, wie die Auswahl angepasster Arten in ausgewählten Mischungen. Dazu hat der DLG-Verlag einen Ratgeber veröffentlicht, der sich an Landwirte mit Grünlandbewirtschaftung, an Personen in der Beratung und an die landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung richtet.

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