Vitale und gesunde Ferkel von umgänglichen Sauen wünschen sich Bio-Schweinehalter. Geeignete Eber finden sie jetzt in der Datenbank. (Foto: LfL)

Gute Eber für mütterliche Bio-Sauen

Der Bayerische Öko-Index für Eber wichtiger Rassen ist für Bio-Schweinezüchter jetzt in der Datenbank zu finden

Bio-Sauenhalter stellen besondere Anforderungen an die Tiere. Insbesondere Mütterlichkeit, Umgänglichkeit und Homogenität der Würfe sind wichtige Kriterien. Darum muss die züchterische Bewertung von Sauen und Eber diesen speziellen Anforderungen Rechnung tragen. Daran haben Experten für Bio-Schweinehaltung intensiv gearbeitet und einen Bayerischen Öko-Index (BÖI) entwickelt.

Der Bayerische Öko-Index wird in den Bayerischen Zuchtwert-Informationen sowohl in der Eberdatenbank, als auch in den Download-Listen für alle Besamungseber der Rassen Deutsches Edelschwein und Deutsche Landrasse veröffentlicht. Im Download-Bereich wird auch eine Liste mit dem ökologischen Produktionswert für Piétrain-Eber angeboten.

An den Vorbereitungen dafür haben Fachleute der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mitgewirkt ebenso wie ökologischen Schweinezüchter:innen und Vertreter:innen der Öko-Verbände. Auf Anregung des Arbeitskreises Schweinehaltung im Ökologishen Landbau hat die Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und Hybridzuchtschweine in Bayern w.V. (EGZH) reagiert und das Zuchtziel für die bayerische Schweinezucht um den BÖI erweitert. Im Bereich der Mast- und Schlachtleistung entspricht der Bayerische Öko-Index dem aktuellen Gesamtzuchtwert (GZW), aber im Bereich der Fruchtbarkeitsmerkmale gibt es deutliche Unterschiede.

Ökologischen Ferkelerzeuger:innen ist es enorm wichtig, die Verluste möglichst gering zu halten. Das Ziel ist nicht noch größere Würfe, sondern vitale und homogene Ferkel von Sauen, die ihren Nachwuchs selbständig aufziehen. Daher wird die Anzahl lebend geborener Ferkel im BÖI nicht berücksichtigt. Stattdessen sind die Ferkelverluste unter Beachtung der Anzahl der abgesetzten Ferkel, fixiert im Begriff Mütterlichkeit, im BÖI das mit Abstand wichtigste Merkmal. Zusätzlich wird die Bedeutung möglichst ausgeglichener Würfe betont, Stichwort Homogenität. Auch die Nutzungsdauer wird im BÖI gegenüber dem konventionellen Zuchtziel aufgewertet.  

Über die speziellen züchterischen Anforderungen für die Bio-Schweinehaltung hat das bioland-Fachmagazin im November 2020 berichtet.
Ansprechpartner für den BÖI bei der Bioland ist Bioland-Berater Johannes Hagner.

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