Grünland richtig bewirtschaften

Wenn die Bewirtschaftung des Grünlands im Einklang mit den Standortfaktoren steht, entwickeln sich meist stabile Bestände mit hohem Gräseranteil (60 bis 80 %) und geringeren Anteilen von Kräutern und Leguminosen. Beispiele hierfür sind auf nährstoffarmen Böden die einschürig genutzten Feuchtwiesen im Voralpengebiet, ein- bis zweimal genutzte Magerrasen in den deutschen Mittelgebirgen, auf mittelintensiven Standorten zwei- bis dreimal genutzte Gold- und Glatthaferwiesen und auf nährstoffreichen Standorten mehrschnittige Weidelgras- oder Wiesenfuchsschwanzwiesen.

Werden auf solchen Flächen Bewirtschaftungsfehler gemacht, kommt es häufig zu einer Artenverschiebung. Bei zu intensiver Nutzung nehmen Lückenfüller zu, bei zu intensiver Düngung breiten sich grobstängelige Kräuter aus. Artenverschiebungen gehen oft mit einer Verschlechterung der Futterqualität und meist mit einem Ertragsrückgang einher. Deshalb werden sie oft mit Nährstoffmangelerscheinungen verwechselt.

Nur wer über eine ausreichende Artenkenntnis verfügt, erkennt Fehlentwicklungen zuverlässig und kann Strategien zum Gegensteuern entwickeln. Zeigerpflanzen geben Hinweise auf den Standort und Bewirtschaftungsfehler:

  • Nährstoffanzeiger: Brennnessel, Stumpfblättriger Ampfer, Doldenblüter, Quecke
  • Magerkeitsanzeiger: Rotes Straussgras, Ruchgras, Zittergras, Augentrost, Wiesenthymian, Mittlerer Wegerich, Kleines Habichtskraut, Wiesen-Margerite
  • Übernutzungsanzeiger: Gänseblümchen, Mittlerer Wegerich, Stumpfblättriger Ampfer, Kriechender Hahnenfuss, Gemeine Rispe

Aus: Aus Rinder Infoblitz 1/2014. <link http: www.bioland.de infos-fuer-erzeuger fachinfos infoblitze.html _blank external-link-new-window>Interesse am Rinder Infoblitz?

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