Die Beweislage verdichtet sich: Glyphosat schädigt Insekten direkt. (Foto: Landpixel)

Glyphosat schädigt Insekten

Nehmen Insekten glyphosathaltige Herbizide wie Roundup mit der Nahrung auf, verkümmern und sterben sie. Das spielt keine Rolle bei der Zulassung.

Das Totalherbizid Roundup auf Basis von Glyphosat schädigt Insekten stark, wenn sie es mit ihrer Nahrung aufnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der ETH Zürich und des Bundesamts für Naturschutz (BfN) in Bonn. Demnach kann Glyphosat direkt stark toxisch für Insekten sein, sogar bei Konzentrationen deutlich unterhalb der zulässigen Spritzmenge.

Bei der aktuellen Zulassungspraxis von Glyphosat-basierten Herbiziden werden Tiere lediglich auf besprühte Oberflächen gesetzt, die Wirkung durch die Nahrungsaufnahme wird nicht überprüft. Die Gefahr, die von der direkten insektiziden Wirkung solcher Herbizide ausgeht, sei für die Umweltsicherheit von großer Bedeutung. Es offenbare sich eine Lücke in der Risikobewertung, die dringend geschlossen werden müsse, fordert Dr. Angelika Hilbeck von der ETH Zürich. Im Freiland sei eine Aufnahme von Stoffen über die Nahrung, ähnlich wie im Versuchsdesign, relevant.

Deshalb fordert das BfN, die Auswirkungen bei der Zulassungsprüfung umfassend zu erforschen und relevante Effekte zu berücksichtigen. Nur dann sei die Insektenvielfalt besser zu schützen. Glyphosat ist in der EU noch bis Mitte Dezember in Pflanzenschutzmitteln zugelassen. Derzeit wird eine erneute Genehmigung geprüft.

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