Das Jakobskreuzkraut hat sich auf lückigen Wiesen und Weiden breitgemacht. (Foto: Landpixel.de)

Giftige Pflanzen auf der Weide

Jetzt ist Zeit, Kreuzkräuter auf der Weide zu bekämpfen. Eine geschlossen Grasnarbe verhindert das Einwandern.

Seit einigen Wochen leuchten die gelben Blüten des Frühlingskreuzkrautes an Straßen- und Wegrändern. Immer häufiger wird ein Einwandern dieser giftigen Pflanze in landwirtschaftliche Flächen beobachtet. Besonders auf extensiv genutzten Wiesen und Weiden, Brachflächen oder in lückigen Futterbeständen, beispielsweise auf Luzerneschlägen, ist das Frühlingskreuzkraut in diesem Frühjahr anzutreffen, warnt das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Brandenburg.

Neben dem stark giftigen Jakobskreuzkraut ist auch das Frühlingskreuzkraut für Pferde, aber auch für Rinder und Schafe problematisch. Denn die Pflanzen verlieren auch in Heu oder Silage ihre Giftigkeit nicht, die Tiere können diese aber dort nicht herausselektieren. Auf der Weide werden Kreuzkräuter zumindest von erfahrenen Tieren gemieden. Die toxische Wirkung von Kreuzkräutern basiert auf ihrem Gehalt an Alkaloiden, die Leberfunktionsstörungen verursachen. Dabei kann es zu akuten, bei wiederholter Aufnahme kleinerer Mengen, auch zu chronischen Vergiftungen kommen.

Das Landesamt hat eine Broschüre zum Umgang mit Jakobskreuzkraut erstellt.

Gestresste Grasnarben boten Platz
Die vergangenen trockenen Jahre haben der Verbreitung der Kreuzkräuter Vorschub geleistet. Hitze und Trockenheit beeinträchtigten die Kulturpflanzen in ihrer Entwicklung, so dass sie keine geschlossene Pflanzendecke bilden konnten. Die flugfähigen Samen fanden Platz zum Keimen. Aber auch Fehler in der Bestandsführung, falsche Mahdzeitpunkte, Überweidung und Trittschäden schaffen günstige Bedingungen für die Ansiedlung der Giftpflanzen.

Mähgut von der Fläche bringen
Um eine weitere Verbreitung der Kreuzkrautarten auf landwirtschaftlichen Flächen zu bremsen, rät das Landesamt, ein Aussamen der Pflanzen möglichst zu verhindern. Das Frühlingskreuzkraut befindet sich momentan größtenteils bereits am Ende seiner Blühzeit. Bei einer Mahd muss das Mähgut sofort von der Fläche verbracht werden, weil die Samen schnell die Notreife erreichen. Das später blühende Jakobskreuzkraut wird in Brandenburg den Blütenstängel in den kommenden Wochen schieben. Auch das Jakobskreuzkraut ist auf extensiv bewirtschafteten, lückenhaften Wiesen und Weiden, Stilllegungsflächen und Brachen zu finden.

Allerdings erinnert das Brandenburger Landesamt auch an die Bedeutung der Kreuzkräuter für die Biodiversität. Das Jakobskreuzkraut als einheimische Art sei für eine große Anzahl an Insekten ein Futter- und Pollenspender.

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