Herdenschutzhunde gelten als sicherste Abwehrmaßnahme gegen den Wolf. Die Hunde sind aber in der Anschaffung und im Unterhalt sehr teuer. (Foto: landpixel.de)

Geld für den gesamten Herdenschutz

Brandenburg unterstützt Weidetierhalter vorbildlich bei Maßnahmen gegen den Wolf

Als Vorreiter unter den Bundesländern übernimmt Brandenburg jetzt nahezu alle Kosten, die Weidetierhaltern für den Schutz ihrer Tiere vor dem Wolf entstehen. Denn Weidetierhalter treiben seit der Rückkehr des Wolfs zum Herdenschutz enormen Aufwand. Die Kosten für Zäune und Herdenschutzhunde summieren sich. Die Unterstützung ist Ländersache und zumeist gering.
Als erstes Bundesland übernimmt Brandenburg jetzt nicht nur die Kosten für Anschaffung von Zäunen und Herdenschutzhunden, sondern ab 2021 auch die laufenden Betriebskosten für Hunde und Zäune. Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium des Bundeslands hatte sich zuvor intensiv beim Bund für eine Kostenbeteiligung in der Förderung von Wolfspräventionsmaßnahmen eingesetzt.
 
Agrar-Umweltminister Axel Vogel betonte, dass es nicht einfach war, die rechtlichen Hürden zu nehmen. Nun steht fest, dass sich der Bund an den entstehenden Mehrkosten beteiligt, so dass Brandenburg seine Weitetierhalter noch besser als bisher unterstützen kann. Anträge für die neue Richtlinie können ab sofort gestellt werden.
 
Durch das Engagement Brandenburgs hat der Bund den Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) erweitert: Nun gehören Investitionen sowie laufende Betriebsausgaben zum Schutz vor Schäden durch den Wolf dazu. „Die nun veröffentlichte Landesrichtlinie schöpft die Fördermöglichkeiten, die der Bund in seinem Rahmenplan vorgegeben hat, vollständig aus. Die Umsetzung der Ziele im landesweiten Wolfsmanagementplan ist damit in einem ganz wesentlichen Punkt vorangekommen,“ sagt Minister Axel Vogel.

Dieses starke finanzielle Engagement ist das Ergebnis von intensiven Gesprächen in den vergangenen Monaten. Landnutzerverbände, darunter der besonders betroffene Schafzuchtverband, und Naturschutzverbände hatten mit dem Landesagrarministerium intensiv über die Möglichkeiten diskutiert, Präventionsmaßnahmen zu verbessern.
 
Ab Januar 2021 beginnt die Bewilligung der Anträge. Mit der Förderung der laufenden Betriebsausgaben für Herdenschutzhunde sowie für die Pflege von funktionsfähigen Weidezäunen werden die zusätzlichen wolfsbedingten Mehraufwendungen der Tierhalter weitgehend ausgeglichen. „Wir hoffen, dass das dazu beitragen wird, die Akzeptanz gegenüber dem Wolf deutlich zu stärken“, so Axel Vogel.
 
Über die Förderrichtlinie werden auch Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Biberschäden finanziert.

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