Bioland-Bäuerin Petra Graute-Hannen vom Lammertzhof im Rheinland war eine der Ersten, die fragte „Was ist es Dir wert?“ (Foto: Stefan Grothe)

Geld auf Bio-Höfe lenken

Bio-Höfe bereichern jede Region mit ihren Leistungen für Biodiversität. Darauf lenkt eine bundesweite Mitmach-Aktion der Regionalwert AGs den Blick.

Viele Höfe mit Direktvermarktung vermissen ihre Kundinnen und Kunden. Die hohe Wertschätzung aus den vorigen beiden Jahren ist bei der Kundschaft in den Hintergrund getreten. Dem wollen die Regionalwert AGs etwas entgegensetzen mit ihrer bundesweiten Aktion „Was es ist es Dir Wert?“.

Der gemeinsame Hastag #wasistesdirwert sorgt für Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken. Mit kurzen, individuellen Filmen haben Bio-Höfe der Regionalwert AGs haben den Auftakt gemacht. Jetzt können weitere Bio-Betriebe sich der Aktion anschließen und Videos machen und mit der Aktion verknüpfen.

Zugleich können Direktvermarkter:innen mit dieser Kampagne ihre Kundschaft ansprechen, Die Kund:innen können in einer Online-Umfrage entscheiden, wie sie 125 Euro für nachhaltige Leistungen vergeben würden. Die 125 Euro sind die rechnerische Summe der Agrarsubventionen, die jeder EU-Bürger jährlich in den Agrar-Haushalt der Europäischen Union beisteuert. Mehr als 1.000 Menschen haben bereits abgestimmt.

So können mündige Verbraucher:innen dann über ihren Einkauf im Hofladen hinaus auch ein politisches Zeichen setzen. Denn die Regionalwert AGs werden die Ergebnisse im Februar dem Bundeslandwirtschaftsminister präsentieren.

„Egal ob Weltklimarat, Klimabericht des IPCC, Green Deal der EU, Forschungen zu planetaren Belastungsgrenzen und Tipping Points der Klimaforscher um Rockström – sie alle kommen zum selben Ergebnis: Wir brauchen jetzt sofort eine regional-ökologische, sozialgerechte Agrar- und Ernährungswende, um unsere kostbaren Ressourcen zu schützen“, sagt Dorle Grothe, Vorständin der Regionalwert AG Rheinland. Doch weiterhin fließen die Agrarmilliarden ziellos, ohne Artenvielfalt, Tierwohl, Klimastabilität, Wasserschutz oder Bodenfruchtbarkeit zu fördern. UN-Generalsekretär Guterrez nennt das im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Klimawandel „kriminelles Versagen der Staaten“.

Selbstverständlich können auch Bio-Bauern und Bio-Bäuerinnen ihre Agrarsubventionen verteilen.
 

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