Reichlich Wasser muss bereitstehen und nachfließen: Eine Kuh braucht an warmen Sommertagen mehr als 100 Liter Wasser. (Foto: Brigitte Stein)

Gegen den Durst

Tipps aus der Bioland-Beratung: Genügend Wasser für Rinder auf der Weide

Mehr als 100 Liter Wasser braucht eine Bioland-Kuh täglich an warmen Sommertagen während der Hochlaktation. Ein einzelner Tränkevorgang dauert durchschnittlich 30 Sekunden und die Kuh säuft dabei 18 bis 25 l Wasser. So viel Wasser benötigt ein Tier, um viele Nährstoffe aufzunehmen und zu verdauen und um seine Körpertemperatur zu regulieren. Für eine gute Wasserversorgung auf der Weide sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:

Art der Tränke
Den Wasserbedarf einer Kuh kalkuliert man mit 3,5 bis 4,5 Liter Wasser/kg produzierter Milch. Bei Rindern allgemein kann man die benötigte Wassermenge mit 3 bis 6 Litern Wasser/kg TM-Aufnahme ermitteln. Dies ergibt bei Milchkühen (bis 30 kg Milch und 20 kg TM/Tag) einen Wasserbedarf von 120 Litern, bei Mutterkühen (15 kg TM/Tag) von 90 Litern, bei Färsen (4 bis 8 kg TM/Tag) 24 von bis 48 Litern und bei Kälbern (3 kg TM/Tag) von 18 Litern pro Tag. Die Tränken müssen ein ausreichendes Wasservolumen fassen können. Für eine schnelle Wasseraufnahme muss ein Wasserzufluss von mindestens 20 Litern pro Minute bei Milchvieh oder 10 Litern pro Minute bei Mastrindern und Mutterkühen gewährleistet sein. Bewährt haben sich Mörtelwannen mit einem Volumen von 90 Litern, einem Wasserpegel von 30 cm und einem Radius von 65 cm. Zungentränken eignen sich für die Weide nicht, da immer nur ein einzelnes Tier eine relativ geringe Wassermenge aufnehmen kann.

Anzahl und Anordnung der Tränken
Bei großflächiger Beweidung sollten die Tränken auf dem Weg liegen und die Entfernung zur nächsten Tränke sollte nicht mehr als 300 m betragen. Sind die Tränken dezentral über die Fläche verteilt, nutzen die Tiere die Weide gleichmäßiger. Und kurze Wegstrecken erleichtern den häufigeren Gang zur Tränke. Bestenfalls sind die Tränken von allen Seiten zugänglich, sodass mehrere Tiere gleichzeitig saufen können. Genügend Abstand zum Weidetor verhindert, dass der Ein- und Austrieb stockt. Damit das Oberflächenwasser ablaufen kann, sind Tränken auf Geländeerhebungen gut platziert.

Hohe Wasserqualität
Prüfen Sie regelmäßig die Wasserqualität (riechen, schmecken). Einmal jährlich sollte auch ein Labor die Wasserqualität umfassend untersuchen. Je höher die Wassertemperatur und der Eisengehalt sind, desto schneller wachsen Bakterienkolonien und unerwünschte Algen. Kontrollieren Sie die Tränken täglich auf Verschmutzungen wie Kot, Algen oder Futterreste, prüfen Sie, ob das Wasser ungehindert fließt und beobachten Sie die Tiere beim Saufen.

Weitere Informationen gibt es bei der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der DLG.

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