Für die Pflanzung von Porree in eine gemulchte Fläche braucht es eine spezielle Technik. (Foto: Nadine Liebig)

Porree in Mulch

In dreijährigen Versuchen auf einem Bioland-Hof in Niedersachen war das Laub von gemulchtem Porree weniger von der Papier- und Purpurfleckenkrankeit befallen im Vergleich zu den ungemulchten Varianten

Im feldmäßigen Anbau von Porree könnte eine Mulchdecke die Anfälligkeit für die Purpurfleckenkrankheit (Alternaria porri) und die Papierfleckenkrankheit (Phytophthora porri) reduzieren. Praktiker:innen berichten von entsprechenden Beobachtungen. Dem ist die Bioland-Gemüsebauberatung in Niedersachsen in Versuchen nachgegangen. Von 2019 bis 2021 wurden mit den Porreesorten Belton und Pluston Mulchversuche auf Praxisschlägen des Bioland-Lohmannshofes in Westen angelegt.

In allen drei Versuchsjahren war das Laub der gemulchten Varianten gesünder als auf den ungemulchten Flächen. Beide Pilzkrankheiten konnten sich durch den Mulch deutlich weniger verbreiten. Diese häufigen Krankheiten führen zu Blattflecken, die den Putzaufwand erhöhen und den Ertrag enorm schmälern. Oft werden die Krankheiten, insbesondere die Sporen der Papierfleckenkrankheit, durch Spritzer verbreitet. Denn im Boden befinden sich Sporen als Dauerorgan. Treffen Regentropfen auf die Erde, können die Sporen mit dem Wasser an die Pflanzen verspritzt werden.
Das Mulchen kann im feldmäßigen Porreeanbau in trockenen und heißen Jahren außerdem zu besseren Erträgen führen. In den Versuchsjahren 2019 und 2020 war dies mit 16 und 24 Prozent Mehrertrag gegenüber der ungemulchten Flächen der Fall.

Außerdem bringt die schützende Decke weitere Vorteile: Sie unterdrückt das Unkraut, gleicht den Wasserhaushalt aus, beugt der Erosion vor, aktiviert das Bodenleben und Nährstoffe werden je nach Zusammensetzung der Mulchdecke zugeführt. Gärtner oder Feldgemüsebauer, die mulchen möchten, benötigen genügend Material: in der Regel den Pflanzenaufwuchs von mindestens der vierfachen der zu mulchenden Fläche. Zudem werden für den Transport und die Ausbringung des Materials Ladewagen oder Miststreuer benötigt. Das Mulchen fällt in die arbeitsintensive Zeit im Mai und Juni. Im feldmäßigen Gemüseanbau sollte man daher den Mulchanbau frühzeitig planen und organisieren.

Weitere Infos: Nadine Liebig, Bioland-Gemüsebauberatung

Die Versuche wurde aus Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert.


 

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