Eine Herdbuchzucht und 50 Mutterschafe sollten schafhaltende Betriebe haben, wenn sie sich als Modellbetriebe bewerben. (Foto: Brigitte Stein)

Engagierte Schafhalter:innen gesucht

Für praxistaugliche Verbesserungen des Tierwohls von Schafen sind 20 Betriebe gesucht. Begleitung durch einen Tierarzt gehört dazu.

Landwirtschaftliche Betriebe mit Schafen in der Landschaftspflege können im Netzwerk an der Verbesserung des Tierwohls mitarbeiten. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) sucht dafür gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem FiBL Deutschland Praxisbetriebe. In dem bundesweiten Netzwerk haben die Schafhalter:innen die Möglichkeit, sich mit anderen Betrieben zu Verbesserungen des Tierwohls auszutauschen. Sie erhalten eine intensive Betreuung durch das Tierwohl-Kompetenzzentrum (TWZ) Schaf. Das TWZ Schaf ist Teil des geförderten Bundesprogramms Nutztierhaltung (BUNTH).
Bis zu 20 Betriebe können in diesem Vorhaben gefördert werden für Maßnahmen, die im Projekt bearbeitet werden. Dies können sein:

  • projektbedingte Anpassungen der Fütterungsart,
  • die Anschaffung von effektiv zu reinigenden Ablammbuchten,
  • Fang-, Behandlungs- und Sortieranlagen,
  • Investitionen in die Schertechnik,
  • technische Ausstattung zur Digitalisierung des Herdenmanagements,
  • Implementierung einer vor Ort ansässigen tierärztlichen Bestandsbetreuung/Betreuung durch einen Tiergesundheitsdienst.

Maximal gibt es 20.000 Euro für Ausgaben, die durch die Beratung im Rahmen des Projekts empfohlen werden, wobei jede Investition mit einem Fördersatz von maximal 40 Prozent bedacht werden kann.
Interessierte Schafhalter:innen sollten sich über einen Zeitraum bis zum 30.09.2024 als Netzwerkbetrieb in diesem Projekt beteiligen. Sie können sich ab sofort bewerben, wenn sie mit Unterstützung und Beratung durch das Tierwohl-Kompetenzzentrums Schaf neueste Erkenntnisse und Verfahren, zur Verbesserung des Tierschutzes und des Tierwohls auf ihrem Betrieb etablieren wollen. Eine konstante Betreuung durch Beratung und Tierärztinnen und Tierärzte des Tierwohl-Kompetenzzentrums soll ermöglichen, sich über das bisherige Niveau hinaus weiterzuentwickeln. Gewonnene Erkenntnisse und Ergebnisse sollen in die breite Praxis transportiert werden. Die Teilnehmer:innen erhalten praxisgerechte Anleitung bei der Planung und Durchführung der tierschutzverbessernden Maßnahmen. Für jeden teilnehmenden Betrieb wird gemeinsam mit der Betriebsleitung eine auf die Betriebe abgestimmte, optimierte Vorgehensweise (Maßnahmenplan) erarbeitet.

Notwendige Voraussetzungen:

  • Landwirtschaftliche Schafhaltung mit langschwänzig bewollten Rassen
  • Konventionelle oder ökologische Wirtschaftsweise mit der Bereitschaft das Kupieren des Schwanzes beim Lamm einzustellen
  • Berücksichtigung finden alle Haltungsformen
  • Der Schafbestand muss mindestens 50 Mutterschafe einer Rasse umfassen, die im Herdbuch geführt werden
  • Der Betrieb muss angekündigten Betriebsbesuchen (ca. 5 Besuche pro Jahr) durch die Projektmitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inkl. Foto- und Videodokumentation) zustimmen und diese bei ihrer Arbeit zu unterstützen
  • Motivation und Interesse an der selbstständigen, umfangreichen Erhebung von Daten im eigenen Betrieb, u.a. mit Hilfe eines neuen Managementtools
  • Veterinärmedizinische Bestandsbetreuung/Betreuung durch einen Tiergesundheitsdienst, bzw. deren Aufbau im Rahmen des Projektes

Erwartungen an den Netzwerkbetrieb:

  • Bereitschaft zur Außendarstellung der Projekttätigkeit, wie der Erstellung eines Betriebsbeschreibung mit Bildern für die Homepage, der Beteiligung an der Erstellung von Fachvideos, Interviews oder Betriebsportraits für Fachzeitschriften.
  • Betriebsleiter*in nimmt an bis zu sechs Gruppentreffen innerhalb der Laufzeit teil. Fahrt- und Übernachtungskosten werden entsprechend vergütet.

Organisation und Durchführung von mindestens zwei Veranstaltungen. Multiplikatorenveranstaltungen können zum Beispiel in Form von Hoffesten, Hofführungen oder anderen Veranstaltungen mit fachlichen Inhalten zur Arbeit im Projekt erfolgen. Auch Referententätigkeiten während externen Veranstaltungen sind möglich.

Für Ihre Bewerbung müssen Sie einen Fragebogen ausfüllen

Für Nachfragen:
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
Tierwohl-Kompetenzzentrum Schaf
Schanzenfeldstraße 8, B9
35578 Wetzlar
E-Mail: twz-schaf@llh.hessen.de
Tel: 06441-9289-266 (Mo.-Do. 10-12 und 13-16 Uhr)
Fax: 06441-9289-180

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