Auch im Bundeshaushalt 2023 sind die Forschungsmittel für den Ökolandbau zu knapp bemessen. Hier ein Öko-Versuchsfeld der LWK Niedersachsen. (Foto: Landpixel)

Bundeshaushalt: Defizit bei der Öko-Forschung bleibt

BÖLW kritisiert: Öko-Forschungsbudget von zwei Prozent der Agrarforschungsmittel zu niedrig, um das Ziel 30-Prozent-Ökolandbau bis 2030 zu erreichen.

„Damit Anspruch und Realität zusammenkommen können, müssen 30 Prozent der Ressourcen aus Ressortforschung und anderen Haushaltstiteln für Bio genutzt werden“, fordert der geschäftsführende BÖLW-Vorstand Peter Röhrig von Bundesagrarminister Cem Özdemir und seinem Ministerium. Am 25. November hat der Haushaltsausschuss den Bundeshaushalt 2023 beschlossen.

Darunter auch das Budget für die Ökolandbau-Forschung über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL). Darin wurden die Mittel im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Mio. Euro auf 35,9 Mio. Euro angehoben. Doch das reicht der Öko-Branche nicht aus, um in acht Jahren den Öko-Anteil der Landwirtschaft auf 30 Prozent zu erhöhen, wie es die Bundesregierung will. Aktuell liegt der Anteil der Agrarforschungsmittel für den Ökolandbau bei knapp zwei Prozent. „Es bräuchte nicht unbedingt zusätzliche Haushaltsmittel, wenn der Forschungsetat des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft konsequent in Richtung Bio umgeschichtet würde“, argumentiert Röhrig. Wer 30 Prozent Bio wolle, müsse auch mindestens 30 Prozent seiner Ressourcen in Bio investieren.

Inhaltliche Schwerpunkte könne das Haus auch durch die umfangreichen Ressourcen der eigenen Ressortforschungsinstitute unterstützen, fordert der BÖLW. Unter den insgesamt 45 Fachinstituten gibt es nur ein einziges Ökolandbau-Institut, das Thünen-Institut für Ökologischen Landbau Trenthorst. Als „gut“ bewertet der BÖLW, dass für 2023 Mittel für den Umbau der Tierhaltung eingeplant sind, die nicht nur den notwendigen Umbau der Ställe fördern, sondern auch laufende Mehrkosten einer anspruchsvollen Tierhaltung. „Zusammen mit der geplanten neuen Haltungskennzeichnung und einem verbesserten Baurecht gibt das vielen landwirtschaftlichen Betrieben eine Zukunftsperspektive“, so Peter Röhrig.

Bundeshaushaltsplan 2023

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