Biodiversität fördern und gleichzeitig den Ackerbau nicht beeinträchtigen. Das ist das Ziel von "Weite-Reihe-Getreide mit blühender Untersaat". (Foto: Institut für Agrarökologie und Biodiversität)

Blühende Untersaat im Getreide

Erste Ergebnisse eines vom BMEL geförderten Projekts zeigen: Insektenmasse um ein Vielfaches höher als ohne Untersaat

Blühende Untersaaten im Getreide wirken sich positiv auf die Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit aus. Das ist eines der ersten Ergebnisse des Modell- und Demonstrationsvorhabens "Weite-Reihe-Getreide mit blühender Untersaat". Ziel des Vorhabens ist es, im Getreideanbau die Pflanzenvielfalt, die Anzahl und Vielfalt von Insekten, Feldvögeln und anderen Wirbeltieren zu erhöhen sowie das Bodenleben zu fördern. Gleichzeitig soll die landwirtschaftliche Produktion nicht beeinträchtigt werden.

Die Forscher:innen legten dazu im ersten Versuchsjahr Parzellen von Winterweizen und Sommergerste mit und ohne Untersaat an. Die Untersaaten bestanden überwiegend aus Leguminosen wie Inkarnat-, Horn- oder Gelbklee sowie wenigen anderen Arten, darunter Spitzwegerich oder Ringelblume. In den Parzellen mit Untersaaten konnten die Forscher:innen : im Winterweizen 14 und in der Sommergerste 18 Pflanzenarten zählen. In der Normalsaat waren es im Winterweizen nur drei und in der Sommergerste vier Pflanzenarten.

Die Wissenschaftler:innen fanden zudem doppelt so viele Individuen an Spinnen und Insekten, insbesondere mehr Bienen, Hummeln und Schmetterlinge in den Parzellen mit den Untersaaten. Das überstieg die Insektenmasse in der Normalsaat um ein Vielfaches. Jedoch sank die Erntemenge durch den größeren Reihenabstand um 25 bis 30 Prozent. Weitere Aspekte stehen im Fokus zukünftiger Forschungen.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert das Projekt bis November 2023, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist Projektträger. Das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB), das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) sowie 60 Betriebe sind weitere Projektpartner.

 

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