Sönke Strampe (links) und Rainer Carstens sind die Bioland-Gewinner, Präsident Jan Plagge gratuliert. (Foto: Bioland-Verband)

Biolandbau inspiriert die Landwirtschaft

Drei von zehn Preisen beim Ceres-Award gehen an Bio-Landwirte, zwei an Bioland-Betriebe. Bio-Ideen finden sich in vielen Betriebskonzepten.

Zehn herausragende Landwirte erhielten in verschiedenen Kategorien den Ceres-Award, den der Deutsche Landwirtschaftsverlag verleiht. Darunter waren drei Bio-Bauern. Zwei Bio-Bauernhöfe gehören zum Bioland Verband.

Bioland-Bauer Sönke Strampe aus Bad Bevesen konnte in der Kategorie Bio-Landwirt die Jury überzeugen. Strampe beliefert mit „Sönkes Süßkartoffeln“ Supermärkte, Bioläden und Unverpacktläden in der Lüneburger Heide und mehrere Naturkosthändler im Hamburger Umland. Zudem bietet er seit 2021 einen Paketversand für seine Kunden an und steuert Erzeugnisse zur Suppen-Produktion beim Start-up Suppen Sohn bei.  In der Kategorie Bio-Landwirt standen zwei weitere Bioland-Landwirte im Finale: Frederick Cäsar aus Bayern und Norbert Steidle aus Baden-Württemberg.

Zum Energie-Landwirt des Jahres kürte die Jury Rainer Carstens aus Wöhrden in Schleswig-Holstein. Der Bioland-Gemüseerzeuger vom Westhof wärmt mit der Abwärme seiner Biogasanlage zu 100 Prozent die Gewächshäuser und versorgt zusätzlich rund 7.000 Haushalte mit der Energie seiner Anlage. In der Biogasanlage verwendet Carstens ausschließlich Gemüsereste und Grasschnitt vom Hof. Das dabei entstehende Gärsubstrat setzt der Landwirt anschließend als Biodünger im Gemüseanbau und im Gewächshaus ein. Die Abluft der Biogasanlage leitet er gereinigt als Dünger ins Gewächshaus.

„Die beiden ausgezeichneten Landwirte sind Musterbeispiele dafür, wie Krisen begegnet werden kann. Sei es durch findige Ideen mit Sonderkulturen wie bei Sönke Strampe oder der Entwicklung eines geschlossenen Energie- und Nährstoffkreislaufs“, betonte Bioland-Präsident Jan Plagge. Viele der prämierten Betriebe setzen Ideen um, die dem Biolandbau sehr nahe sind, stellte Plagge fest. Der Trend gehe eindeutig zu Freilandhaltung von Hühnern, Tierwohl in Rinderställen, oder regionaler Vermarktung. „Unsere Ideen sind in der Landwirtschaft und der Gesellschaft angekommen“, stellte Plagge fest.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sagte bei der Preisverleihung: „Die Betriebe stehen für zukunftsweisende Ideen und neue Geschäftsmodelle, die oft Nachhaltigkeit und soziales Engagement einbeziehen. Dieser Unternehmergeist und Weitblick verdient nicht nur Anerkennung, sondern ist auch eine Motivation für die tägliche Arbeit vieler Berufskolleginnen und -kollegen."

Der dritte prämierte Landwirt, der einem Bio-Verband angehört, stammt aus dem Naturland-Verband: Benedikt Bösel aus Ostbrandenburg. Bösel verbindet Rinderhaltung mit Agroforst: im ganzheitlichen Weidemanagement werden die 150 Salers- und Angusrinder zwei- bis dreimal am Tag umgetrieben. In einer eigenen Baumschule werden Bäume und Sträucher veredelt und vorgezogen, um später die Agroforstflächen zu erweitern. Ein Kompostierungssystem produziert große Mengen an Humus für die Sandböden mit durchschnittlich 30 Bodenpunkten. Er wurde zugleich Gesamtsieger und "Landwirt des Jahres".

 

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