Bioland demonstriert für die Agrarwende bei "Wir haben es satt" in Berlin. (Foto: Bioland).

Bioland demonstrierte bei "Wir haben es satt"

Bei der Demonstration für eine Agrarwende in Berlin protestierte Bioland gegen Agro-Gentechnik und setzte sich für Insektenschutz ein

Bioland hat bei der jährlichen Protestdemonstration „Wir haben es satt!“ auf die Bioland-Insektenlobby aufmerksam gemacht, die der Verband im vergangenen Jahr in Anwesenheit von Renate Künast gegründet hat. Bioland sorgte für einen „Insektenschwarm“: Zahlreiche Demonstrierende maskierten sich als Insekten mit den Libellenmasken, die Bioland ausgeteilt hat. Sie setzten damit ein Zeichen für den Schutz der Artenvielfalt. „Der Verlust der Biodiversität steht der Klimakrise in seiner Brisanz und den Folgen für uns Menschen in nichts nach“, betonte Bioland-Präsident Jan Plagge. „Wir möchten daher so viele Menschen wie möglich als Insekten-Lobbyist:innen gewinnen und den Insekten damit eine starke Stimme geben.“ Auf der Demonstration vor dem Brandenburger Tor wurde der Insektenschwarm angeführt von der Prachtlibelle, die im November vorigen Jahres vergeblich versucht hatte, in den Bundestag zu gelangen.

Interessierte haben sich bereits in großer Zahl ins Insekten-Lobbyregister eingetragen und werden so in viele weitere geplante Aktionen einbezogen: Sie erhalten per Newsletter Informationen, wie sie ihren Alltag insektenfreundlich gestalten können, werden zu Biodiversitäts-Schulungen eingeladen und können sich an Aktionen beteiligen.

Einen weiteren Schwerpunkt seines Demo-Auftritts hat Bioland auf das Thema Gentechnik gelegt. Mit Fahnen und Buttons richtete sich der Protest gegen eine aktuell diskutierte Deregulierung des Gentechnikrechts auf EU-Ebene. „Das Vorhaben der Gentechniklobby, die bewährten EU-weiten Regeln bis zur Unkenntlichkeit aufzuweichen, ist ein Angriff auf die Bäuerinnen und Bauern und Bürger:innen, die frei wählen und entscheiden wollen. Die EU-Kommission darf nicht nachgeben und muss dafür sorgen, dass gentechnikfreie Landwirtschaft weiterhin möglich bleibt“, forderte Bioland-Präsident Plagge. „Biolandwirt:innen müssen per Gesetz sicherstellen, dass sie ohne Gentechnik arbeiten. Das ist nur möglich, wenn Gentechnik – auch die neue – konsequent vom Saatgut bis zum Lebensmittel gekennzeichnet wird und rückverfolgbar ist. In den aktuellen Planungen taucht jedoch eine EU-weit funktionierende Regelung für eine Ko-Existenz von Gentechnik-Anbau mit Bio-Betrieben nicht auf.“

 

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