Die Futterkosten treiben die Erzeugerkosten der Bio-Milch. (Foto: Landpixel)

Bio-Milchpreis deckt die Kosten nicht

Bio-Milch Marker Index zeigt erneut Diskrepanz zwischen Milchpreis und Erzeugungskosten. Eine Betriebszweiganalyse zeigt individuell Potenziale auf.

Die Kosten, einen Liter Bio-Milch zu erzeugen, lagen im Wirtschaftsjahr 2020/21 bei 64,39 Cent. Der Auszahlungspreis für Bio-Milch lag in diesem Zeitraum bei 48,66 Cent, er deckt damit nur 76 Prozent der Erzeugungskosten. Die Zahlen stammen aus Erhebungen der MEG Milch Board w.V.

In den vergangenen Jahren habe der Bio-Milchmarkt davon profitiert, dass viel Umstellungsware für die Fütterung vorhanden war. Das Angebot war trotz Dürre groß, und die Preise waren moderat. Mittelfristig dürfte sich dies ändern, so die Milcherzeugergemeinschaft. Bio-Futtergetreide werde im Preis steigen, vielleicht sogar knapp werden. Der Anstieg der Energiepreise wirke sich auf den Bio-Futterbau ebenfalls überproportional stark aus.

In den vergangenen Jahren haben viele Milcherzeuger auf Bio umgestellt, um den desaströsen Preisen am konventionellen Markt zu entgehen. Jedoch seien auch auch auf dem Bio-Markt die Preise zu niedrig, um investieren zu können und die Betriebe sicher in die Zukunft zu führen. „Wer als Biobetrieb am Markt bleiben will, muss investieren!“, sagt dazu Frank Lenz, Vorstand der MEG Milch Board. Würden die hohen Anforderungen an die Bio-Milcherzeugung nicht durch den Milchpreis abgedeckt, sei die Wirtschaftlichkeit der Biobetriebe schnell infrage gestellt. Das sei ein fatales Signal für den gewollten Ausbau des Ökolandbaus insgesamt.

Artikel in der Dezember-Ausgabe des bioland-Fachmagazins: "Zahlen lügen nicht"

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