Sogar menschliche Gesichter können die Honigsammlerinnen wiedererkennen. (Foto: Landpixel)

Bienen können zählen

Dass Bienen sich gut orientieren können, ist bekannt. Was sie darüber hinaus vermögen, kann für Imker Konsequenzen haben.

Honigbienen verfügen über ein vielfältiges Repertoire an Instinkten, die das Funktionieren des Bienenstocks wie eine Maschine ermöglichen. Traditionell existiert die Vorstellung, dass die kleinen Gehirne der Bienen aber nur wenig Verhaltensflexibilität und Lernen zulassen. Heute wissen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass Bienen über komplexe Fähigkeiten wie etwa das Zählen verfügen. In einem Abendvortrag am 11. Mai in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Halle/Saale, gewährt der Biologe Prof. Lars Chittka Einblicke in das Verhalten und die kognitiven Fähigkeiten dieser Lebewesen. Der öffentliche Vortrag ab 18.30 Uhr ist auch als Stream zu sehen und gibt überraschende Einblicke.

In den vergangenen Jahren entdeckte man, dass Bienen auch den Gebrauch einfacher Werkzeuge beherrschen, sie lernen durch Beobachtung und haben sogar ein Bewusstsein über das eigene Wissen. Es gibt Hinweise darauf, dass Bienen sich in gewisser Weise über autobiografischen Erinnerungen und emotionale Zustände bewusst sind. Bienen könnten in der Lage sein, zumindest für die unmittelbare Zukunft zu planen und Probleme durch Nachdenken statt durch Versuch und Irrtum zu lösen. Dies könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die Forschungsethik und den Schutz von Bestäubern haben.

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