Rinderhalter können ihre Futterbasis breiter aufstellen, wenn sie im Getreide eine Untersaat mit Leguminosen anlegen. (Foto: Niklas Wawrzyniak)

Ackerfutter gedeiht im Zwischenraum

Eine Untersaat für den Futtertrog lohnt sich

Im Getreide eine Untersaat mit Futterleguminosen zu säen, lohnt sich eigentlich immer. Das ist ein erstes Ergebnis aus dem Forschungsnetzwerk Demonet-KleeLuzPlus, das den Anbau kleinkörniger Leguminosen untersucht. Daraus hat Philip Köhler, Forscher am Landwirtschaftlichen Zentrum für Rinderhaltung in Baden-Württemberg (LAZBW), beim Grünlandtag berichtet. „Mit einer Untersaat können Sie Ihr Risiko der Futterversorgung reduzieren“, warb er dafür Klee und Luzerne beim Striegeln ins Getreide zu säen.
Köhler kennt die Vorbehalte vieler Betriebe gegenüber einer Leguminosenuntersaat in Getreide: Die Untersaat sei verschwendet, weil sie sich nicht etabliert – vor allem in Jahren mit Trockenheit. Darum hat der Forscher nachgerechnet und die Untersaat in einem Modell für 20 Jahre mit einer Blanksaat nach der Ernte verglichen. „Gegenüber der Blanksaat kann man bei der Untersaat die Saatgutmenge reduzieren, auch weil der bestand mehr Zeit hat, sich zu etablieren“, rechnet Köhler mit spitzem Bleistift. Somit veranschlagt er vor allem die Verfahrenskosten für die Striegelsaat. Diese seien mit 23 Euro je Hektar so gering, hat er errechnet, dass er Tierhaltern empfiehlt, in jedem Fall eine Untersaat zu versuchen. „Sogar wenn die Untersaat nur in einem von zwei Jahren gelingt, kann sich die Untersaat auch für Betriebe lohnen, die normalerweise nicht striegeln“, hat er in einem weiteren Schritt errechnet. In diese Kalkulation ist der Futterwert aus dem Ansaatjahr noch gar nicht einbezogen.
Köhler betont, dass die Untersaat für Tierhalter mit Ackerbau vor allem eine Möglichkeit ist, ihr Risiko eines Futtermangels zu reduzieren. Denn auch alleine auf die Blanksaat im Herbst zu setzen, sei ebenfalls riskant. Gegen Untersaaten sprechen andere Argumente: Probleme mit Mäusen oder die Bekämpfung von Wurzelunkräutern über intensive Bodenbearbeitung.
Das Demonet-KLeeLuzPlus wird gefördert im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie der Bundesregierung.
Einen ausführlichen Bericht über den Grünlandtag in Aulendorf finden Sie in der Oktober-Ausgabe des bioland-Fachmagazins.


 

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