Der Anbau von Ackerbohnen verdoppelt die Anzahl von Hummeln in der Agrarlandschaft. (Foto: Brigitte Stein)

Ackerbohnen helfen Hummeln

Wildbienen brauchen natürlichere Lebensräume

In Landschaften, in denen Ackerbohnen wachsen, leben doppelt so viele Hummeln wie in Regionen ohne Bohnen. Andere Wildbienen allerdings sind darauf angewiesen, in vielfältigeren Lebensräumen ein reiches Blütenangebot und Nistmöglichkeiten zu finden. Das berichtet ein Team der Universität Göttingen, des Julius Kühn-Instituts und des Thünen-Instituts in Braunschweig. Die Wissenschaftler haben untersucht, ob der Anbau von Ackerbohnen als eine der agrarpolitisch geförderten Greeningmaßnahmen, hilfreich für Wildbienen ist.

Die Forscherinnen und Forscher erfassten für die Untersuchung Wildbienen in verschiedenen deutschen Agrarlandschaften. In einer Hälfte der Landschaften gab es konventionell bewirtschaftete Ackerbohnen, in der anderen Hälfte gab es keine Bohnenfelder. „Der Nektar der Ackerbohne ist tief in den Blüten verborgen und nur für größere Bienen mit langen Zungen, wie Hummeln, leicht zugänglich. Deshalb wollten wir untersuchen, wie Wildbienengruppen, die sich in ihrer äußeren Gestalt unterscheiden, auf den Anbau von Ackerbohnen reagieren und ob sie davon profitieren können“, erklärt Nicole Beyer aus der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität der Universität Göttingen.

Während Hummeln von dieser Greeningmaßnahme profitieren, brauchen Wildbienen einen hohen Anteil an naturnahen Lebensräumen. Im Rahmen der Studie konnten die Wissenschaftler zeigen, dass man auch durch Maßnahmen in Kulturflächen bestimmte Bienenarten fördern kann. Allerdings hängt der Nutzen stark von den Merkmalen der Kulturpflanzen und Bestäuber ab. Prof. Dr. Catrin Westphal, Leiterin der Abteilung Funktionelle Agrobiodiversität der Universität Göttingen erklärt, wie es gelingen kann ein möglichst breites Artenspektrum zu fördern: „Wir schlagen eine Kombination von Maßnahmen vor: den Anbau von verschiedenen blühenden Ackerkulturen wie Ackerbohnen und die Förderung beziehungsweise den Erhalt von halbnatürlichen Lebensräumen mit einem vielfältigen Blütenangebot und Nistplätzen für viele andere Wildbienen.“

 

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