Wertschöpfung Biomohn

 

ZUKUNFT GESTALTEN

 

LANGFRISTIG VERNETZEN

 

Mohn ist nicht nur eine wertvolle Kulturpflanze, sondern auch ein wertvolles Kulturgut. Durch den regionalen biologischen Anbau wird die Umwelt geschont, es entstehen hochwertigste Lebensmittel und eine zukunftsfähige Landwirtschaft wird aktiv mitgestaltet.

Anbau

 

Ackerbauliche Eckdaten

In Deutschland sind derzeit drei morphinarme Sorten zum Anbau zugelassen. Dabei handelt es sich um zwei Sommermohnsorten (Mieszko & Viola) und eine Wintermohnsorte (Zeno Morphex). Mohn hat eine langsame Jugendentwicklung, kann aber im ausgewachsenen Zustand bis 1,5 Meter hoch werden. Bei einer Saattiefe von 1,5 cm und einer Aussaatstärke von lediglich 1 kg/ha können Erträge zwischen 500 kg/ha bis 1500 kg/ha erzielt werden.


Vorzüge von Mohn

Durch seine ausgeprägte Pfahlwurzel kann Mohn lange Trockenperioden unbeschadet überstehen, was ihn zu einer attraktiven und zukunftsfähigen Kultur macht. Außerdem hat man durch den Mohnanbau die Möglichkeit die Fruchtfolge aufzulockern, wobei Anbaupausen von 3 bis 5 Jahren empfehlenswert sind. Auch wenn Mohn etwas höhere Ansprüche an den Boden, die Nährstoffversorgung und die Beikrautregulierung stellt, ist er dennoch eine sehr lukrative Kultur mit einem attraktiven Deckungsbeitrag. Die Vorfruchtwirkung von Mohn ist ebenfalls durch eine Ertragssteigerung der nachfolgenden Leguminosenkultur hervorzuheben.


Betriebliche Voraussetzungen

Um in den Mohnanbau einsteigen zu können, sollte der Betrieb folgende Punkte gewährleisten können.

1.    Sicherstellung einer Vorreinigung des Erntegutes innerhalb der ersten 10 Stunden nach der Ernte
2.    Trocknungsmöglichkeit
3.    Hacktechnik (sicherste Anbaumethode)
4.    Durchlässige, humose Böden mit guter Mineralisationsleistung
5.    Interesse an filigranen Kulturen

Hier geht es zu der ausführlichen „Kulturanleitung Mohnanbau“


Bundesopiumstelle
Der Mohnanbau in Deutschland ist genehmigungspflichtig. Daher ist für den Mohnanbau zwingend die Erlaubnis der Bundesopiumstelle erforderlich. Dies ist mit ein wenig bürokratischem Aufwand verbunden, der jedoch unumgänglich ist.
Der Anbau von Schlafmohn (Papaver somniferum) unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.

Erlaubnis
„Antrag auf Erteilung / Änderung einer Erlaubnis nach § 3 Betäubungsmittelgesetz (BtMG) zum Anbau von Papaver somniferum“
Um Mohn anbauen zu dürfen, ist eine Erlaubnis der Bundesopiumstelle notwendig. Die Erlaubnis ist lebenslänglich gültig, kann bei Verstößen aber entzogen werden. Die Erlaubnis muss vor der Aussaat des Mohnes dem Betrieb erteilt worden sein. Bitte Bearbeitungsdauer von ca. 6 Wochen beachten.
Hier geht es zum Antragsformular

Jahresmeldung
„Betäubungsmittelmeldung nach § 18 Betäubungsmittelgesetz (BtMG) über den Anbau von Papaver somniferum“
Inhaber der Erlaubnis müssen jährlich eine Jahresmeldung bei der Bundesopiumstelle einreichen. Diese Jahresmeldung muss bis spätestens 31. Januar des Folgejahres, auch bei Nichtanbau, eingereicht werden.
Hier geht es zum Meldeformular

Kontaktdaten der Bundesopiumstelle
Bundesopiumstelle
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
53175 Bonn
Telefon: +49 228 99 307-3640 oder +49 228 99 307-5561
Fax: +49 228 207-5210
E-Mail: btm@bfarm.de
www.bfarm.de


REGIONAL.

ZEITGEMÄSS.

NATÜRLICH.

 

 

Verarbeitung


Der deutsche Biomohnanbau unterliegt strengen Kriterien und Kontrollen, um beste Qualität und Transparenz garantieren zu können. Durch den ausschließlichen Anbau morphinarmer Mohnsorten ist eine Belastung mit Opiatsalkaloiden nahezu ausgeschlossen. Es ist keine Nachbehandlung nötig, wodurch der intensive Mohngeschmack erhalten bleibt.

Durch den regional erzeugten Biomohn können lange Transportwege eingespart, gleichzeitig die Artenvielfalt bereichert und somit die Umwelt entlastet werden. Um die Rohwarensicherheit zu garantieren, werden frühzeitig Absprachen in langfristigen Liefergruppen getroffen.

Hier finden Sie den Flyer WSK Mohn Verarbeiter

KONTROLLIERT.

MORPHINARM.

HEIMISCH.

 

Verbraucher


Mit der Entscheidung für heimische Bioprodukte, wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Im ökologischen Landbau werden keine Pestizide oder chemisch-synthetische Stickstoffdünger eingesetzt, die die Umwelt stark belasten und Ressourcen verschwenden würden. Des Weiteren wird besonders auf einen geschlossenen Betriebskreislauf geachtet, der eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft ermöglicht.

Flyer WSKMohn Verbraucher

Ernährungswert


Mohn ist aus ernährungsphysiologischer Sicht ein sehr wertvolles Lebensmittel. Neben hohen Gehalten an Kalzium und Vitaminen der B-Gruppe ist der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren erwähnenswert. Diese ungesättigten Fettsäuren sind für den Körper essentiell, da sie von ihm nicht selbst hergestellt werden können.

Flyer Ernährungswert Speisemohn

Biodiversität


Die Mohnblüte fällt in eine Jahreszeit, in der kaum eine andere Kultur blüht. Deshalb ist Mohn eine besonders wertvolle Nahrungsquelle in Form von Pollen für eine Vielzahl von Insekten. Auch treten auf biologisch bewirtschafteten Feldern vermehrt seltene Ackerwildkräuter auf, die wiederum zur Erhöhung der Artenvielfalt in unserer Landschaft beitragen. Auch der landschaftsästhetische Wert eines blühenden Mohnfeldes sollte nicht außer Acht gelassen werde.

 

Das Projekt


Eine wertvolle Kulturpflanze wird neu belebt - genau das ist das Ziel des Wertschöpfungsketten Biomohn Projektes. Wir wollen diese hochwertige Kultur vom Anbau über den Handel bis hin zur Verarbeitung durch stabile und langfristige Geschäftsbeziehungen nachhaltig in Deutschland etablieren.

Die Hauptaufgabe besteht darin, durch intensive Koordinationsarbeit, die Rohwarensicherheit auf der einen Seite für die Verarbeiter und auf der anderen Seite Abnahmegarantien, zu guten Konditionen für die Anbauer sicher zu stellen.

  • Betreuung der Anbauer in Anbaufragen
  • Aufbau einer flächendeckenden Aufbereitungsstruktur
  • Vertriebsnetz ausbauen
  • Marktzugänge schaffen
  • Arbeitskreistreffen
  • Felderbegehungen
  • Vernetzen der Marktakteure
  • Verbandsneutral


Das Wertschöpfungsketten Biomohn Projekt ist durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert.

Die Stelle des Wertschöpfungskettenmanagements teilen sich der Projektleiter Josef Schmidt und die Projektmitarbeiterin Petra Meyer.
Projektlaufzeit: 01. Januar 2022 bis 31. Dezember 2024

Projektpartner
Bereits in der Planungsphase engagierte sich die Bio-Bäckerei Schedel®
Der ökologische Backspezialist GmbH und ermöglicht nun durch die Projektpartnerschaft das Wertschöpfungsketten Biomohn Projekt. Als größter Abnehmer für bayerischen Biomohn unterstützt das Familienunternehmen die regionalen Erzeuger nicht nur im Biomohnanbau, sondern bezieht auch Eier, Mehle, Butter, Quark, Schmand und Käse zu 100 % aus bayerischer Bio-Herkunft. Nur durch diese Projektpartnerschaft wird es ermöglicht, den Anbauern eine Abnahme zu garantieren und somit die Erzeuger für diese Kultur zu begeistern.
Hier gibt es weitere Informationen zu der Bio-Bäckerei Schedel® Der ökologische Backspezialist GmbH: https://www.schedel-biobrot.de/

Als zweiter Projektpartner unterstützt die Güterverwaltung Friedenfels GmbH & Co. KG das Wertschöpfungsketten Biomohnprojekt seit Projektbeginn. Die Güterverwaltung bringt bereits viel Wissen und Erfahrungen im Bereich des Biomohnanbaus, der Speisemohnaufbereitung und des Vertriebes mit. Diese Praxiserfahrungen sind sehr wertvoll und unterstützen das Projekt in der praktischen Umsetzung.

Der Bioland Erzeugerring Bayern e.V. als Hauptantragsteller des Wertschöpfungsketten Biomohn Projektes hat das Vorhaben ermöglicht. Der Bioland Erzeugerring Bayern e.V. ist die führende Beratungseinrichtung für biologischen Landbau in Bayern. Ein motiviertes Team von 33 Berater*innen betreut und berät 3.000 landwirtschaftliche Betriebe in Bayern. Die Beratungskund*innen werden in allen betrieblichen und produktionstechnischen Fragen der Umstellung, Betriebsentwicklung, Tierhaltung sowie nun auch dem Mohnanabau beraten. Petra Mayer und Josef Schmidt haben als Teil des Beratungsteams die Möglichkeit das Thema Mohn an die Landwirte und die Berater als Multiplikatoren heranzutragen. Der große Wissensschatz im Beraterteam unterstützt den Projekterfolg mit ackerbaulichem Spezialwissen und sichert so die erfolgreiche Etablierung des Mohnes in der Landwirtschaft. Das große Netzwerk des Bioland Erzeugerring Bayern e.V. zu anderen ökologischen Beratungseinrichtungen, Anbauverbänden, Ressortforschungseinrichtungen und universitären Forschungseinrichtungen ermöglicht es, die Wertschöpfungskette Biomohn aufzubauen, an vielen Stellen zu vernetzen und voranzubringen.

Hier gibt es weitere Informationen zum Bioland Erzeugerring Bayern e.V.

Weiterführende Links:
Kruse Saat
Marold- Ökologischer Samenbau GmbH & Co. KG
Ökoplant e.V.

 

Josef Schmidt

Projektleitung 
WSK Biomohn
Bioland Erzeugerring Bayern
Auf dem Kreuz 58
86152 Augsburg
Tel +4917660030074
josef.schmidt@bioland.de
 

Carmen Stürmer

Wertschöpfungsketten Managerin
WSK Biomohn 
Bioland Erzeugerring Bayern
Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg
T.  0821-34680-241
M. 0151 17117835
Carmen.stuermer@bioland.de