Wie funktioniert ein Mähdrescher?
Früher und heute: Die Spreu vom Weizen trennen
Während im 18. Jahrhundert bei der Getreideernte alles noch in Handarbeit lief, wurden im 19. Jahrhundert die ersten stationären Dreschmaschinen sowie die Kombination Mähmaschine und selbst fahrender Dreschmaschine erfunden. Wie funktioniert ein Mähdrescher heute aber eigentlich? Sprich: Wie werden die Körner für unsere Brote, Nudeln und Müslis geerntet?
Früher wurden die Getreidehalme mit einer Sichel oder Sense abgeschnitten und anschließend mit einem sogenannten Dreschflegel gedroschen. Das Getreide wurde also so lange mit einem Holzprügel geschlagen, bis die Körner herausgesprungen sind. Um die Spreu vom Weizen zu trennen (Begriffserklärung gibt's unten), kam eine sogenannte Worfel zum Einsatz. Mit diesen Flachen Korb wurde das gedroschene Korn aufgenommen und hochgeworfen. Der Wind wehte die leichten und unerwünschte Teile weg, sodass im Korb dann nur noch der Weizen – oder anderes Getreide – zurückblieb.
Alexander Kögel, Ackerbau-Berater bei Bioland, kennt den Mähdrescher in noch nicht vollendeter Perfektion: "Früher hatten die Mähdrescher keine Kabine, sodass die Fahrer keinen Schutz vor Staub und Sonne hatten. Zumindest gegen die Sonne half oft ein Sonnenschirm."
Begriffserklärungen
Spreu: Wenn die Bäuer*innen das Getreide dreschen fallen allerlei Reste an, die man nicht essen kann. Das sind Spelzen, Hülsen, Grannen, Samenhüllen und Stängelteile. Daher kommt auch der Sprich „Die Spreu vom Weizen trennen“, also das Gute vom Schlechten. Spreu wird zum Beispiel auch als Tierfutter oder als Dünger weiterverwendet.
Spelzen: Die Schutzhüllen liegen um das einzelne Getreidekorn. Um das Weizenkorn sitzt der Spelz sehr locker und fällt daher beim Dreschen direkt ab. Fester sitzt er hingegen beim Dinkel, sodass er beim Dreschen nicht abfällt und in der Mühle entfernt werden muss. Dinkelspelz wird zum Beispiel als Kopfkissenfüllung, Tierfutter oder Einstreu für Hühner verwendet.
Granne: Die borsten-, faden- oder haarähnlichen Fortsätze an der Ähre sind typische Erkennungsmerkmale für Gerste und Roggen.