Neuer Stall, neues Glück
Tierwohl für die Hennen, Arbeitskomfort für Chris
Wenn aus einer kleinen Idee ein großer Stall für rund sieben Mal so viele Tiere wird, braucht es eine gute Planung und klare Prioritäten. Chris Mayer vom Biolandhof Sehnenmühle hat seinen neuen Hennenstall vor allem großzügig geplant. Das heißt: Mehr Platz als gefordert. Das entspannt Mensch und Tier.
Legehennen, Mastrinder und ein paar Schweine leben auf dem Biolandhof Sehnenmühle von Josef, Heike und Sohn Chris Mayer. Auf ihren Äckern im Hunsrück zwischen Mosel und Rhein wachsen Futter- und Lebensmittel, zum Beispiel Weizen für die Hennen, Braugerste, Ackerbohnen und Raps für die eigene Presse. 2018 kam gemeinsam mit der Bioland-Beratung die Idee auf, den Betrieb umzugestalten, den Fokus auf die Hennen zu legen und folglich einen größeren Stall zu bauen. Mittlerweile leben statt 850 Hennen rund 6000 Hennen in dem neuen Stall, aufgeteilt in zwei gleich große Gruppen.
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Was bedeutet es aber eigentlich einen neuen, großen Stall zu bauen und worauf muss man achten? Zunächst legt man sich natürlich betriebswirtschaftlich fest: zum einen auf den neuen Betriebszweig und zum anderen auf die Kredithöhe. Zudem steckt ein neuer Stall den langfristigen Rahmen für das Tierwohl und den eigenen Arbeitsplatzkomfort.
Blick hinter die Kulissen: Was heißt Qualität für einen Landwirt?
"Ich wollte mich im Hühnerstall wohlfühlen und bequem arbeiten können“, nennt Chris zwei wichtige Ziele. "Durch den großzügigen Zuschnitt von Stall und Wintergarten kann ich überall mit dem Hoflader hineinfahren und arbeiten. Jeder der beiden Wintergärten ist innerhalb einer Stunde ausgemistet und frisch hergerichtet." Dort gibt es auch automatische Körnerstreuer, die auch die rangniederen Tiere regelmäßig aus dem Warmstall herauslocken. „Im Sommer laufen die Hühner sogar von der Wiese in den Stall, wenn der Körnerstreuer läuft. Das ist ein gutes Training“, weiß der Bioland-Hennenhalter. Jede Gruppe hat außerdem ein Sandbad zur Verfügung. Hier können sich die Tiere wälzen, um ihr Gefieder zu reinigen. Und tatsächlich steigert das "Waschen" sogar ihr Wohlbefinden.
Doch nicht nur das sorgt für eine ordentliche Portion Tierwohl: Chris hat bei der Planung von Anfang an alle denkbaren Anforderungen der EU-Ökoverordnung und unsere Richtlinien im Blick gehabt. Die Hennen haben sogar mehr Platz als vorgeschrieben. Das bringt gleich zwei weitere Vorteile mit sich: Wenn die Tiere sich gut verteilen, ist die Übersicht besser. Und: Krankheiten sind mit mehr Platz besser zu managen. "Der Stall erfüllt alle Anforderungen an einen Bioland-Stall: Er ist aus der Perspektive der Tiere geplant, arbeitsfreundlich und standortangepasst. Das heißt: Er ist so in die Landschaft und die vorhandenen Flächen geplant, dass die Hennen einen optimalen Zugang zum optimal zugeschnittenen Auslauf haben“, sagt der Bioland-Geflügelberater Thomas Ingensand. Zusammen mit einem weiteren Fachkollegen aus unserem Verband hat er die Familie vor Ort unterstützt, die Baupläne abschließend unter die Lupe genommen und grünes Licht gegeben.
Auch die Außenfläche musste für die größere Hennenherde angepasst werden. Damit sie sich auf der Fläche verteilen, hat Familie Mayer zusätzlich zu 60 Obstbäumen 2.300 Pappeln gepflanzt. Denn unter Bäumen finden die Tiere Schutz. Die 2020 gepflanzten Bäume haben sich zwar gut entwickelt, doch Schutz vor dem Habicht bieten sie bislang nicht.
Dafür sorgen jetzt zwei Herdenschutzhunde. "Bonnie und Ronja sind unsere Bodyguards für die Hühner. Sie passen auf, dass weder Fuchs noch Habicht unsere Hühner attackieren", erzählt Chris.
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