Mehr als "nur" bio
10 Beispiele für Engagement neben dem Acker
"Voller Einsatz für das Beste" lautet das Motto unserer Bioland-Gemeinschaft. Mit den gleichen Werten und Prinzipien setzen sich alle Mitglieder und Partner für eine enkeltaugliche Land- und Lebensmittelwirtschaft ein. Viele sind auch darüber hinaus noch aktiv und engagieren sich sozial, nachhaltig und politisch.
Nachhaltigkeit über die Richtlinien hinaus
Im "Bio-Fine-Dining-Restaurant 1950" auf der Schwäbischen Alb erfährst du bei jedem Gericht sämtliche Zutaten und deren Herkunft – von der Hauptzutat bis zum Salz. Mit dabei: die Kilometer zwischen Erzeuger*in und Restaurant sowie der entsprechende CO2-Ausstoß.
Das Team rund um Simon Tress verwertet Lebensmittel stets im Ganzen und nach den Prinzipien Leaf-to-Root und Nose-to-Tail. Reste werden stets weiterverarbeitet, sodass kein Lebensmittelabfall entsteht.
Auch auf dem Ferienhof Bühning bei Osnabrück wird alles verwertet. Dort kommt der Mist der Tiere in die hofeigene Biogasanlage.
Diese produziert daraus Strom für das öffentliche Netz sowie Wärme für die Schweineställe und mehrere Haushalte im direkten Umfeld.
Das Substrat aus der Biogasanlage liefert wertvolle Nährstoffe für die Ackerflächen, auf denen die Familie Bühning dann wieder Futter für ihre Tiere anbauen kann.
Der oberpfälzische Hutzelhof gilt seit dem letzten Jahr offiziell als CO2-neutral wirtschaftender Betrieb.
In die umfassende CO2-Bilanz wurden u.a. direkte Emissionen aus der Wärmeerzeugung oder dem Fuhrpark, die Bezugsquelle des Stroms oder auch die Anfahrt der Mitarbeiter*innen zum Arbeitsplatz einbezogen.
Den bislang noch offenen CO2-Wert kompensiert der Betrieb zusammen mit dem gemeinnützigen Verein PrimaKlima durch Walderhaltung und Aufforstung.
Sozial engagierte Bioländer*innen
Während der Fastenzeit gibt es das Misereor-Fastenbier von Neumarkter Lammsbräu im Biohandel zu kaufen. Es ist die alkoholfreie Alternative zum ansonsten hochprozentigen Starkbier.
Pro verkaufter Kiste spendet die bayerische Brauerei einen Euro zugunsten von Misereor-Projekten. Die Fasten-Aktion des Hilfswerks findet 2021 unter dem Motto "Es geht! Anders." statt. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr Bolivien.
Für Border Collie Jimmi vom saarländischen Leidenbergerhof ist der Lockdown besonders hart. Seinen Beruf als ausgebildeter Schulbegleithund kann er schon lange nicht mehr ausüben.
Dabei liebt er den Kontakt zu den Schüler*innen. Er hilft ihnen, verschiedene Kompetenzen wie Selbstbewusstsein oder das Verantwortungsgefühl zu trainieren. Zudem sorgt er für ein gutes Klima im Klassenzimmer und bietet auch den ruhigeren, unsicheren Kindern Entfaltungsmöglichkeiten.
144 Leuchten machen seit dem 5. März im historischen Innenhof von Schloss Blumenthal auf die andauernde, schlimme Situation von Flüchtlingen aufmerksam. Die vier Meter hohen Stelen sind mit Leuchten aus 123 benutzten Schwimmwesten von geretteten Menschen aus dem Mittelmeer versehen. So möchte der Künstler Markus Heinsdorff vom Schlossgelände zwölf Wochen lang ein orangefarbenes Licht gegen das Vergessen senden.
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Ein Auslöser für weitere Spenden war die Mehrwertsteuer-Senkung während der Corona-Krise. Einige Bioland-Betriebe mit Hofladen haben die daraus resultierende Einsparung nicht an die Kund*innen weitergegeben, sondern die Differenz zum Normalpreis gespendet.
So zum Beispiel der Biohof Vollmer aus Nordrhein-Westfalen: 500 Euro wurden für die Bioland-Stiftung und 1000 Euro für den Verein Tukolere Wamu e.V. (Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika) gesammelt. Der Biolandhof Kruse aus der Nähe von Osnabrück hat einen Scheck über 5000 Euro an die Tafel überreicht.
Politik auf verschiedenen Ebenen
Als sein Sohn den Biohof Rülfing im Münsterland übernommen hat, konnte sich Heinrich Rülfing mehr im Stadtrat und Kreistag engagieren. Drei Themen sind ihm besonders wichtig: eine nachhaltige Landwirtschaft, Verbesserungen im ÖPNV und mehr regionale sowie ökologische Lebensmittel in der Gastronomie und in Kantinen.
"Wir wollen nicht nur 20 bis 25 Prozent bio auf dem Acker, sondern auch in der Verpflegung – von der Kita bis ins Altenheim", sagt Heinrich. Zudem setzt er sich dafür ein, dass der Kreis Borken eine von drei Bio-Regionen in NRW wird.
Auf EU-Ebene redet auch ein anderer Bioländer mit: Martin Häusling. Der gelernte Agrartechniker ist seit 2009 im Europaparlament.
Dort ist er Mitglied im EU-Agrarausschuss sowie im EU-Umweltausschuss und der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz. Von 2003 bis 2009 war er fachpolitischer Sprecher für Landwirtschaft, Europa, Verbraucherschutz sowie ländliche Räume und Gentechnik im Hessischen Landtag. Martin stammt vom nordhessischen Kellerwaldhof, der seit 1988 nach Bioland-Richtlinien bewirtschaftet wird.
Knapp 100 Kilometer weiter in Wildeck ist Rico Platzdasch vom Quellwiesenhof auf Kreisebene aktiv. Er engagiert sich im neu gegründeten Klimaschutzbeirat, dessen erste Sitzung vor Kurzem stattfand – natürlich online. Das oberste Ziel ist es, Klimaneutralität bis 2050 für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg zu erreichen.
Rico ist nicht als Parteimitglied dabei, sondern als Biolandbauer: "Ich finde es wichtig, das Wissen aus der Landwirtschaft mit einzubringen. Viele wissen gar nicht, dass wir nicht nur schädliche Gase ausstoßen, sondern auch bei entsprechender Wirtschaftsweise Kohlenstoff im Boden binden können."
Mehr Engagement
Auch im Urlaub muss man nicht mehr auf Bio verzichten - zumindest in Europa. Seit 1999 das erste Öko-Hotel Europas eröffnete, ist viel passiert. Inzwischen zählt
Für eine insekten- und klimafreundliche Landwirtschaft, eine artgerechte Tierhaltung und den Erhalt der Bauernhöfe sind am Sonntag anlässlich des EU-Agrargipfels
Produkte ohne Verpackung einzukaufen liegt im Trend. Direktvermarkter könnten ihn für sich entdecken.