Bioland-Gartentipp: Jungpflanzen ins Freiland setzen

So startet das Gemüse sicher in die Saison

09.05.2019

Das Freiland ruft! Ob auf der Fensterbank vorgezogen oder frisch gekauft - Hobbygärtner können endlich ihre Jungpflanzen in die Freiheit entlassen.

Von Bioland

 

Die Temperaturen spielen gut mit, und auch die regnerischen Tage der letzten Wochen in vielen Regionen haben den Boden ausreichend durchfeuchtet. Sabine Kabath, Geschäftsführerin der Bioland-Gärtnerei Watzkendorf in Blankensee gibt hilfreiche Tipps, wie man den zarten Pflanzen einen guten Start ins Freiland gestaltet.

Gurke, Tomate, Paprika und Co. sollten minimum fünf Laubblätter haben, bevor sie ins Freie kommen. Wenn sie groß genug sind, geht es zunächst ans Abhärten. Die Töpfchen sollten tagsüber geschützt auf Balkon oder Terrasse gestellt werden, damit sich die Pflanzen an Wind, Sonne und die schwankenden Temperasturen gewöhnen können.

 

 

Nach gut einer Woche kann gepflanzt werden. Dafür eine gute Kompost- oder Blumenerde nehmen - am besten torffrei - und etwas Sandkastenkies untermischen. Das sorgt für Lockerheit. Eine Handvoll organischen Dünger in die Erde einarbeiten, der Landwirt nebenan gibt sicher gern eine kleine Portion Hühnerkot oder Mist ab - einfach mal fragen! Nun können Gurken und Co. bis knapp unters erste Laubblatt eingesetzt werden - sie schlagen am Spross weitere Wurzeln. Für Tomaten jedoch gilt: Die Blätter dürfen nicht auf der Erde aufliegen, sonst hat Krautfäule leichtes Spiel.

Besonderes Fingerspitzengefühl erfordern junge Gurkenpflanzen. Die Mimosen unter dem Gemüse sollten "ins Freiland gepustet werden", wie Sabine Kabath sagt. Vorsichtig anfassen, Erde nicht andrücken, bloß locker auffüllen!

Und dann ist da noch die Sache mit der Kälte: In kühlen Nächten können junge Pflanzeneltern ihre Schützlinge mit einer Art Zelt aus Haselnusszweigen und Jute oder Leinen schützen. Oder sie bringen sie direkt in einem Gewächshaus unter. Dabei jedoch keine Scheu: Auch wenn jedes Grad Wärme wert voll scheint, darf das Gewächshaus gern ausgiebig gelüftet werden. Abgehärtet sind die Sprösslinge ja schon. Durchzug bietet beste Bedingungen für Windbestäubung.

Extratipp: Wer tierischen Bestäubern unter die Arme greifen will, sät Blumen am Pflanzfuß von Tomate, Gurke und Co. Die Tagetes, auch Studentenblume genannt, eignet sich perfekt. Insekten lieben ihre großen Blüten, Läuse rümpfen bei ihrem Duft die Nase. Win-win! Und wer kulinarisch den Jackpot knacken will, pflanzt das, was hinterher in der Schüssel landen soll, zusammen: Basilikum liegt Tomaten zu Füßen, Dill rankt sich um die Gurke. Das spart Platz im Beet, sieht klasse aus und schmeckt!

 

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