Goldener Regenwurm 2020

Preis für herausragendes Engagement


Die Gewinner des Goldenen Regenwurms 2020

  • Herbert Siegel
  • Johann Ellenrieder
  • Michael Simml
Mann kniet neben Kuh

Herbert Siegel aus Missen-Börlas, Allgäu: Engagement für stressfreies Schlachten

Herbert Siegel ist seit 1999 Bioland Mitglied. Ihm ist wichtig, das seine Fleischrinder, die das ganze Leben auf der Weide verbringen, bis zum Schluss in Würde leben können. Seinen Tieren, denen er sehr verbunden ist, wollte er Stress und Leid beim Schlachten zu ersparen, deswegen entwickelt er seit über 10 Jahren Wege für Stressfreies Schlachten ohne Tiertransporte Hierbei ging er immer wieder neue Weg. In einer mehr als 10jährigen bürokratischen Auseinandersetzung mit Ämtern und Behörden verfolgte er hartnäckig sein Ziel, den Kugelschuss auf seinem Betrieb für seine Fleischrinder, die ganzjährig auf der Weide leben, zu erreichen. Inzwischen ist der Weideschuss unter bestimmten Auflagen möglich, in Kombination mit der Mobilen Schlachtbox. In dieser Sache ist Herbert Siegel ein großer Vorreiter. Siegel war einer der ersten, die die Mobile Schlachtbox in Bayern anwendet, nachdem hier Bioland-Bauer Herbert Meier aus dem baden-württembergischen Landkreis Bahlingen bereits Pionierarbeit geleistet hatte. Von dem Engagement und der Beharrlichkeit von Herbert Siegel profitieren nun andere Landwirte, die nun auch diese stressarme Schlachtmethode mit Schlachtbox und Kugelschuss anwenden wollen.

Mann mit Getreide im Arm

Johann Ellenrieder aus Ustersbach, Schwaben: Engagement für artgerechte und ressourcenschonende Milchviehhaltung

Johann Ellenrieder ist seit 30 Jahren Bioland-Landwirt. Er verfolgt den Anspruch, die Milchviehhaltung möglichst ressourcenschonend und artgerecht zu gestalten: dank eines ausgeklügeltes Weidemanagement sind die Kühe und Jungtiere auf der Weide, die Kälber werden kuhgebunden aufgezogen, die Kühe tragen Hörner, das Grünfutter ist zentral in der Fütterung, nach dem Motto „feed no feed“ verzichtet er auf Kraftfutter, er erzeugt Heumilch, und er legt einen großen Fokus auf das Thema Bodenfruchtbarkeit. Das Gesamtkonzept macht den Betrieb zu einem Betrieb mit einer enormen Strahlkraft. Der Betrieb von Johann Ellenrieder ist stets offen für alle, die sich für den ökologischen Landbau interessieren. Er ist ein wichtiges Zugpferd für den Biolandbau im nördlichen Schwaben.

Mann im Kuhstall

Michael Simml aus Roding-Kalsing, Oberpfalz: Bio-Pionier mit besonderem Engagement für Bodenfruchtbarkeit

Michael Simml bewirtchaftet seit 1987 seinen landwirtschaftlichen Betrieb organisch-biologisch nach den Bioland-Richtlinien. Als einer der ersten Pioniere im Biolandbau folgt er seinem Leitspruch "Leben kann nur vom Lebendigen kommen". Dabei lag ihm das Thema Boden schon immer sehr am Herzen. Ganz besonders engagiert er sich für die Bodenfruchtbarkeit als die Lebensgrundlage des Menschen. Damit hat er den Biolandbau weitergebracht.  
Er zeigte, dass man auch unter schwierigen natürlichen Bedingungen einen bäuerlichen Betrieb biologisch zukunftsfähig führen kann. In einem strukturschwachen Landkreis in Bayern, in dem viele junge Leute abwandern, hat er einen Betrieb zukunftsfähig entwickelt und in die nächste Generation weitergeführt. Der Filmemacher Bertram Verhaag hat den Dokumentarfilm „Der Bauer, der das Gras wachsen hört“ über ihn gedreht. Simml ist ein wichtige Institution und Anlaufstelle für den ökologischen Landbau. Michael Simml gibt sein Wissen an interessierte Praktiker und Verbraucher auf vielfältige Art und Weise weiter.