Bioland Hacktag Ostbayern 2024
Innovative Hacktechnik fasziniert Landwirte
Neutraubling, Mai 2024 – Der diesjährige Bio-Hacktag Ostbayern fand Ende Mai auf dem Gut Lerchenfeld in Neutraubling statt und zog über 200 interessierte Besucherinnen und Besucher an. Aufgrund eines nächtlichen Gewitters konnten die Maschinen nicht im Feld präsentiert werden. Dennoch nutzten die Landwirte die Gelegenheit, sich vor Ort über die verschiedenen Hacktechniken und -geräte zu informieren. Zahlreiche Hersteller, u.a. die Firmen Einböck, Treffler, Garford, Dickson & Kerner, Horsch, Leibing oder Schmotzer stellten ihre neuesten Entwicklungen vor und boten Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten der mechanischen Unkrautbekämpfung.
Hans Schiefereder, Bioland-Berater und Organisator des Hacktags ist überzeugt, dass eine nachhaltige Landwirtschaft an dieser Technik nicht vorbeikommen wird, egal ob konventionell oder bio.
"Es ist in meinen Augen die einzige Möglichkeit, um die Unkrautregulierung in den Griff zu bekommen. Ich kenne Hersteller, die mittlerweile 50% ihrer Hackgeräte an konventionelle Betriebe verkaufen. Wenn die Chemie nicht mehr hilft und die Unkräuter Herbizid resistent sind, muss die Hacke her. Was sonst?"
Ein Highlight der Veranstaltung war die Präsentation des innovativen Hackgeräts von Engelbert Rath, einem erfindungsreichen Bioland-Landwirt aus dem östlichen Landkreis Regensburg. Rath hat in Zusammenarbeit mit der Firma Treffler ein Hackgerät entwickelt, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz das Hackband stufenlos zwischen drei und 17 cm variabel einstellen kann. Dieses Gerät ermöglicht es, mehr Fläche in kürzerer Zeit zu bearbeiten und bietet durch einen integrierten Verschieberahmen die Möglichkeit, sowohl in frühen als auch in späteren Stadien der Pflanzenentwicklung zu hacken. Rath berichtete von seinen Erfahrungen:
„Das Hackgerät ist seit Beginn der Aussaat auf dem Gut Lerchenfeld im Einsatz. Anfangs hieß es, ich darf mal einen Versuch machen, aber die Ergebnisse waren so gut, dass wir dann 25 Hektar Zuckerrüben blindgehackt haben. Das Ergebnis ist ein sauberes Feld mit nur acht Handarbeitsstunden. Im Vergleich zu den üblichen 100 Arbeitsstunden liegt also ein hohes Einsparpotential vor.“
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, dass mechanische Unkrautregulierung nicht nur im ökologischen Landbau, sondern auch zunehmend in konventionellen Betrieben an Bedeutung gewinnt. Die Eigenschaften der präsentierten Hackgeräte hat unser Berater für Niederbayern und die Oberpfalz, Sebastian Erl zusammengefasst.
Dickson & Kerner Variofield 630 H:
- Kameragesteuertes Hackgerät im Heckanbau
- 6m Arbeitsbreite
- Verschiedene Werkzeuge möglich
- Kurze Anbaulänge durch integrierten Verschieberahmen
- Messerwalzenelemente zur Zerkleinerung von Zwischenfrucht- und Ernteresten möglich
- Fingerhacken arbeiten zwischen den Pflanzen in der Reihe
- Viele Einstellmöglichkeiten durch variablen Rahmenaufbau
Kratzer Fronthacke:
- Fronthacke mit 6m Arbeitsbreite
- Einfacher Aufbau, dadurch weniger Gewicht (1200kg)
- S – Zinken mit selbst entwickelten Hackschare
- Hackschare ziehen durch angeschweißte Spitze besser in den Boden ein
- Kulturschutzbleche verhindern das Verschütten von Pflanzen
- Verschiedene Scharvarianten möglich
- Hydraulische Einzelreihenaushebung möglich
Photoheyler:
- Kameragesteuertes Hackgerät im Frontanbau
- 6m Arbeitsbreite
- Hacken in der Reihe zwischen den Pflanzen möglich -> weniger Handhackstunden nötig
- Hacksterne werden durch Kamera und KI geschwindigkeitsangepasst gesteuert
- Auch der Schlepper kann durch das Kamerasystem gesteuert werden
- niederbayrische Entwickler