Worum geht es?

Bisher galt in Bezug auf Gentechnik in Europa das Vorsorge-Prinzip. Das strenge EU-Gentechnikrecht hat dafür gesorgt, dass alle Arten von Gentechnik gekennzeichnet und auf Risiken geprüft werden konnten und jederzeit rückverfolgbar waren. Damit war garantiert, dass Bürger und Bauern jederzeit wussten, wo Gentechnik eingesetzt wurde und sie konnten selbst darüber entscheiden konnten, ob sie Gentechnik nutzen oder nicht.

Risikoprüfung, Kennzeichnung, Wahlfreiheit stehen aber jetzt auf dem Spiel. Denn die EU-Kommission strebt eine Deregulierung des Gentechnikrechts an. Seit Juli 2023 liegt der Gesetzesvorschlag dazu auf dem Tisch. Die EU-Kommission möchte Pflanzen, die mithilfe neuer gentechnischer Verfahren (NGT) wie der Genschere CRISPR/Cas gezüchtet wurden, vom bestehenden EU-Rechtsrahmen zur Gentechnik ausnehmen. Das hätte zur Folge, dass NGT künftig nicht mehr oder weniger streng reguliert werden würden, als die "Grüne Gentechnik" (= gentechnische Verfahren im Bereich der Pflanzenzüchtung) bisher. Risikoprüfung sowie Kennzeichnungspflicht wären nicht mehr garantiert; eine Wahlfreiheit für gentechnikfreien Anbau in der EU damit nicht mehr möglich.

Bioland ruft die politisch Verantwortlichen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene auf, sich für die Sicherstellung des gentechnikfreien Anbaus und eine ökologische Pflanzenzüchtung einzusetzen.

Petition unterzeichnen


Wir fordern Wahlfreiheit für alle in Bezug auf Gentechnik und Respekt vor gentechnikfreier Landwirtschaft und Wertschöpfung! Das Gentechnikrecht darf nicht ausgehöhlt werden und damit zu mehr Patenten auf Saatgut und Lebensmittel führen! Diesen Forderungen schließt ihr euch an, wenn ihr diese Petition an die Bundesregierung unterschreibt.

Dossier liefert Antworten


Das Dossier von Schrot&Korn, BNN, Bioland und weiteren Unterstützer*innen zeigt, was bei der Deregulierung der Gentechnik-Gesetze für Bio-Betriebe und Verbraucher*innen auf dem Spiel steht: Kennzeichnungspflicht und Wahlfreiheit.

Interview Alexander Hissting


Im Pioneer-Briefing spricht Alexander Hissting, Geschäftsführer Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) mit Gabor Steingart über die Risiken, die von der Gentechnik ausgehen und auch darüber, welche Versprechen sie in Vergangenheit nicht gehalten hat. Ab Minute 4:00 geht's los.

Erklärvideo Neue Gentechnik


Noch nicht richtig drin im Thema Neue Gentechnik? Kein Problem! Wie Neue gentechnische Methoden funktionieren, was sie für Risiken mit sich bringen und welches Interesse die Agrochemiekonzerne an NGT haben, erfahrt ihr im Video. Deutsche Untertitel können zugeschaltet werden.

Positionierung & weitere Infos

Infos & Beteiligung für Bioland-Mitglieder

Broschüre mit Hintergrund

Worum geht es bei der aktuellen Debatte um Neue Gentechnik? Welche Absichten verfolgt die Agrarindustrie und welche Argumente hat die Bio-Branche auf ihrer Seite? Und wie kann ich selbst beim Thema aktiv werden? Diese und mehr Fragen beantwortet unsere NGT-Broschüre.

Aktionsmaterial

Damit auch du auf deinem Betrieb ein Zeichen setzen kannst, stellt Bioland kostenfreie Aktionsmaterialien zur Verfügung – nur solange der Vorrat reicht. Postkarten, Aufkleber, Banner, Flyer oder Aktionspakete mit Hofschildern sind bestellbar beim Bio-Service-Handel und bei der OBEG.

Postkarten-Aktion

Gemeinsam mit anderen bäuerlichen Organisationen richtet Bioland einen dringlichen Appell an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, in der Bundesregierung und im EU-Rat für eine Beibehaltung der Regulierung auch neuer Gentechnik zu sorgen und die Zukunft der gentechnikfreien Saatgutarbeit sowie Lebensmittelerzeugung zu sichern. Die Postkarten können beim Bio-Servicehandel bestellt werden.